Creatures

Es ist schon rund ein halbes Jahr her, dass dritte Album der amerikanischen Rockband Mo Lowda And The Humble erschienen ist, aber wir wetten, dass es eine Menge unserer Leser gibt, denen Band und „Creatures“, so der Albumtitel, (noch) nichts sagen. In den USA spielte die Band diesen Sommer auf 10 Festivals und sorgte für ausverkaufte Shows nicht nur in ihrer Heimatstadt.

Das Trio aus der US-Metropole Philadelphia legt mit „Creatures“ ein leider nur eine gute halbe Stunde langes, aber dafür durch die Bank weg spannendes und abwechslungsreiches Album vor, das von dynamischem Alternative- und Indie-Rock dominiert wird. In eine Schublade sperren kann man die Musik der drei kernigen Typen nicht wirklich: Ein wenig retro, aber nicht zu oldschool, immer überraschend und gefühlvoll gespielt ist es, als würden Portugal. The Man gemeinsam mit Go Go Berlin und Led Zeppelin eine streckenweise sehr funkige Jam-Session abhalten und dabei intelligente, überwiegend nachdenklich-melancholische Texte abliefern.

Gitarrist und Sänger Jordan Caiola überzeugt mit seiner prägnanten Stimme und sorgt bei Anspieltipps wie ‚Card Shark‘ oder ‚Shells‘ für viel Atmosphäre. Die beiden titelgebenden Songs ‚Creature I‘ und Creature II‘ bilden dabei kleine und rein instrumentale Ruhepausen, eingespielt ganz allein vom Bassisten und Keyboarder Jeff Lucci, ein wenig anders als der Rest mit den elektronischen Klängen, aber irgendwie auch passend zu diesen „Kreaturen“. Mo Lowda And The Humble liefern ein durchweg spannendes und vor allen Dingen sehr stimmungsvolles Album ab, das geschickt auf dem Grat zwischen anspruchsvollem Indie-Rock und massenkomtatibler, stampfender Unterhaltungsmusik für den nächsten Kneipenabend balanciert. Und das machen die Amerikaner sehr gut.

Aprospos Kneipen- oder Clubabend: Wem „Creatures“ nicht reicht und wer jetzt Mo Lowda And The Humble unbedingt mal live sehen möchte, hat nächstes Jahr die Gelegenheit dazu: Eine Europatour wird derzeit geplant.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar