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Blackbird

Zwei Jahre nach seinem Debüt „Welcome To Alabama“ legte der Country-Rocker Kenneth Brian schon letzten Sommer nach und veröffentlichte mit „Blackbird“ eine EP, die mit ihrer rund 38-minütigen Spielzeit und sieben Titeln schon fast ein richtiges kleines Album geworden ist. Das enthaltene Material stammt überwiegend aus dem Jahr 2014.

„Blackbird“ lebt unter anderem durch den leider bereits verstorbenen Keyboarder Isaiah „Ikey“ Owens (bekannt durch The Mars Volta und Jack White), der bei den Aufnahmen zu dieser EP als Gastmusiker mit an Bord war. Damit ist auch gleich die musikalische Richtung klar, die hier eingeschlagen wird. Mehr als einmal führt man sich an The White Stripes erinnert. Countrylastiger Bluesrock, gefällige Riffs zum gepflegten Headbangen, orgelnde Retro-Keyboards, scheppernde Drums und Kenneth Brians kraftvolle Stimme verschmelzen zu einer netten Untermalung für die nächste Autofahrt oder einfach nur an der Theke einer Bluesrock-Kneipe. Mal geht es kraftvoll-schnell zur Sache, dann nimmt Brian das Tempo zurück wie in der groovenden Slowblues-Nummer ‚Going Down Hard‘. ‚Go West‘ ist im Refrain ein düsterer Heavy-Blues, um gegen Ende mit einem fulminanten Gitarrensolo mächtig an Tempo zu gewinnen. Zum Schluss wird mit der ruhigen Ballade ‚The Pale Horse‘ atmosphärische Lagerfeuer-Romantik versprüht.

The Kenneth Brian Band erfindet das Rad nicht neu auf dieser EP, überzeugt aber mit druckvollem Sound und einigen Überraschungen, wie zum Beispiel dem stimmungsvollen Instrumentalstück ‚Ponderosa Breakdown‘, dem wohl besten Track des Silberlings. Andere Überraschungen sind die hin und wieder eingestreuten leicht psychedelischen Elemente wie in ‚Vultures‘, die musikalisch aber nicht immer wirklich Sinn machen. Letztendlich sind es ungewöhnliche Titel wie die schon erwähnte Jam-Session ‚Ponderosa Breakdown‘ oder ‚The Pale Horse‘, die „Blackbird“ aus der Masse ähnlich klingender Bluesrock-Scheiben heben und der EP trotz einiger Abstriche eine besondere Note verleihen.

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