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Beyond the Human Mind

Fans von Symphony X, Angra oder Kamelot aufgepasst! Die brasilanischen Vandroya sind mit ihrem lang ersehnten Zweitwerk „Beyond The Human Mind“ zurück. Das hochgelobte Debüt „One“ hatte die Progressive Power Metaller um die stimmgewaltige Frontfrau Daisa Munhoz 2013 auf einen Schlag international bekannt gemacht, nachdem die Band bereits seit 2001 in ihrer Heimat ihren Bekanntheitsgrad aufgebaut hatte. Inhaltlich befasst sich das Konzeptalbum mit der inneren Reise nach Frieden und Selbstfindung, eine metaphysisch-philosophisch-spirituelle Klangreise gewissermassen.

Das fidele Quintett hat sich seit dem von der Musikkritik sehr wohlwollend aufgenommenen Debüt nochmals stark weiterentwickelt. So legen die Südamerikaner ein beeindruckendes, musikalisch ausgefeiltes und gleichzeitig enorm eingängiges Werk vor, das sich keine Patzer erlaubt und den Hörer auf eine emotionsgeladene Klangreise mitnimmt. Der Einstieg ist mit ‚Columns of Illusion‘ sehr bedächtig mit Streichern und Bläsern, schwermütig, symphonisch. Doch schnell steigen Drums und Gitarren ein und schrauben sich zu einem imposanten Eröffnungs-Gitarrensolo empor. Das instrumentale Album-Intro geht in ‚The Path to the Endless Fall‘ über, das den ersten Eindruck vom potenten Alt-Organ von Frontrau Daisa gibt. Kleinere Keyboard-Wellen plätschern im Hintergrund, doch eigentlich hat der Song zunächst einen fast bedrohlichen Touch. 6 Minuten dauert er, und bietet noch einiges mehr als eindrucksvollen Gesang. Progtypisch gibt es noch Rhythmuswechsel und schicke Gitarrensoli. ‚Maya‘ hat diese Dualität aus ruhig-melancholisch und explodierender Stimmung ebenfalls. Und noch mehr wundervolle, ausufernde Soli sowie Refrains mit Ohrwurm-Garantie. Die Stimme von Munhoz ist dabei das alles prägende Element. Mit einer beeindruckenden Bandbreite an Tonlagen und Emotionen gibt sie den instrumentalen Emotionen den finalen Touch. Dazu gehören auch Balladen wie ‚The Last Breath‘, standesgemäß gefolgt von einer Up-Tempo-Nummer namens ‚I’m Alive‘. Trabende Drums, drängende Vocals und sich gnadenlos duellierende Gitarren kommen zum Einsatz, und ‚You’ll Know My Name‘ flirtet gar ein wenig mit Speedmetal. ‚If I forgive Myself‘ ist eine erstklassige Klavierballade, eingebettet zwischen zwei Songs mit Power. Der beinahe elfminütige Titeltrack ‚Beyond the Human Mind‘ fährt nochmals alle Geschütze auf: Piano und Keyboard, beklemmender Gesang in allen Tonlagen. Gitarren, Gitarren, Gitarren und jede Menge Gefühl und Power. Wow.

Wer Progressive Powermetal wie Vindictiv mag, Christian Münzners Eternity’s End oder natürlich die Eingangs erwähnten Symphony X, muss hier einfach zuschlagen. Es dürfte zur Zeit wohl keine Band dieser Genre-Kategorie mit einer solch beeindruckenden Sängerin geben. Die Dynamik der Songs innerhalb des Albums ist toll, sie sind vielseitig und enorm hochkarätig präsentiert. Extraklasse!

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