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Between The Stars

Auf dem vierten Album der einstigen Post-Grunge-Band Flyleaf gibt die neue Sängerin Kristen May ihr Debüt, nachdem Vorgängerin Lacey Sturm 2012 ihren Ausstieg bekannt gegeben hatte. Nachfolgerin May singt noch etwas glatter und juveniler als Sturm. Sie hat eine dieser Stimmen, mit denen man „American Idol“ gewinnt. Klanglich hat sich bei Flyleaf aber nur ein bisschen verändert.

Schon mit dem Opener „Set Me On Fire“ zeigt sich, dass Flyleaf ihrem Stil treu bleiben – mit dem teils schwermütigen, teils zerbrechlichem Gesang von May zwischen wuchtigen Refrains mit krachenden Hardrock-Riffs. Mitunter erinnert die Band dabei an Kollegen wie Halestorm oder Paramore.

Der Pop-Appeal ist auf „Between The Stars“ noch etwas höher als auf den ersten drei Alben. Mit Melodien wie bei „Magnetic“ oder „Sober Serenade“ hat man seinen Platz im US-Rock-Radio so gut wie sicher. Hingegen könnten „Blue Roses“ oder „Head Underwater“, in dem die Riffs fast abstinent sind, auch von einer Taylor Swift stammen. Das US-Radio liebt solche Songs. Von Post-Grunge kann natürlich längst keine Rede mehr sein.

Sängerin Kristen May ist der Star des Albums und wirkt, als wäre sie immer schon Frontfrau von Flyleaf gewesen. Die Band klingt durch den Neuzugang auch fast zehn Jahre nach ihrem Debütalbum immer noch frisch, aber auch jugendlicher. Die Marschroute scheint endgültig in Richtung Radio-Poprock zu gehen. Das klingt zwar gut, muss aber nicht jedem gefallen.

Randnotiz: Vor 40 Jahren veröffentlichten Supertramp ihr Meisterwerk „Crime Of The Century“. Zwischen dessen Albencover und dem von „Between The Stars“ gibt es erstaunliche Ähnlichkeiten. Zufall oder Absicht? Das ist nicht bekannt.

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