Belphegor – The Devils
Was soll man zu Belphegor sagen? Die Österreicher sind seit über 30 Jahren eine absolute Referenz im Death Metal. Ikonisch für europäischen Death Metal mit Black Metal-Einflüssen, kompromisslos in Wort und Bild – hier wurden Ziegen gefickt, bevor der Böhmermannsche Jan überhaupt auf solche Ideen kam.
„The Devils“ ist in vielerlei Hinischt eine besonders edle Version der Musik von Belphegor. Natürlich hat sich stilistisch am 90er-typischen Lärm wenig bis nichts geändert. Soundtechnisch wurde mit Jens Bogren und künstlerisch mit Seth Anton ganz tief in die Qualitätskiste gegriffen.
Es wird wie schon öfter zwischen deutschen und englischen Lyrics gependelt. Das Tempo ist auch stellenweise – wie üblich – nahe der Höchstgeschwindigkeit – bei Tracks wie dem grandiosen „Totentanz“ ziehen Belphegor wirklich alle Register, die sie haben. Aber eine mengenmäßige Erhöhung des epischen Gestampfes lässt das gesamte Album etwas langsamer wirken als die Untaten vergangener Zeiten – doch Tracks wie „Glorifizierung des Teufels“ und „Virtus Asinaria – Prayer“ machen mit ihrem sofortigen Drang nach Mitbangen unglaubliche Laune. Der Gesang ist besonders fies – alles in allem führt die Düsternis, die verschiedenen Vocals und die Brutalität dem Hörer eine Art besonders teuflisches, blutiges Ritual vor, auch und gerade durch die langsameren Parts.
Textlich nehmen Belphegor ebenfalls wie gewohnt kein Blatt vor dem Mund. „The Devils“ ist Belphegor in Reinkultur – nur mit noch besserem, klarem und brutal intensivem Sound. Es gibt wenige Bands, die bombastisch eingängige Riffs und Brutalität dermaßen gekonnt verbinden. Es wird gekeift, gegrunzt, geschrien, in düsteren Männerchören deklamiert und Satan angerufen – in allen Bereichen ein durchdachtes, komplexes und nichtsdestotrotz eingängies Monster. Highlights lassen sich schwer finden – das Album ist durchgehend auf höchstem Niveau und erlaubt sich nicht einen Ausreißer nach unten. Achtet darauf, die Version mit dem grandiosen Bonus Track „Blackest Sabbath 1997“ – ein neu aufgenommenes Medley früher Songs – zu ergattern.
Ein Album, das sehr viel, sehr diabolischen Spaß bereitet.
Bewertung: 2+
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