|

Solveig

Es ist beim Kochen nicht immer leicht, die richtige Mischung zu finden. So gut manches Leckerei für sich auch schmeckt, wenn man sie mit anderen kombiniert, schadet es dem Geschmack oder versalzt die Suppe. Bei der Musik ist das ähnlich. Viele Bands versuchen gern einmal, verschiedene Stile miteinander zu kombinieren, was mal mehr und mal weniger gut funktioniert. Richtig gelungen ist der Mix bei der amerikanischen Band Seven Spires um Frontfrau Adrienne Cowan. Das 2014 gegründete Quintett kombiniert Symphonic- mit Melodic- und Death Metal, düster-melancholische Keyboard-Elegien mit treibenden Riffs.

Nach einer EP von 2014 liegt mit „Solveig“ der erste richtige Longplayer vor. Das von Sascha Paeth aufgenommene Stück beschreibt eine Reise durch düstere Unterwelten und beschäftigt sich (natürlich) dem Tod und Dekadenz. Schon schnell werden die Qualitäten der Band offensichtlich: Exzellente Musiker treffen auf eine herausragende Frontfrau, deren vielseitige und kraftvolle Vocals immer wieder für Überraschungen sorgen. Hier werden ausgetretene Nightwish-Pfade verlassen, und es geht mal richtig derbe zur Sache, auch ein paar Growls sind mit dabei. Manchmal erinnert das etwas an Arch Enemy, und die eher hardrockige Nummer ‚Cabaret Of Dreams‘ hätte auch auf das letzte Avantasia Album gepasst (und hätte dort positiv herausgstochen aufgrund der wandlungsfähigen Shouterin!). Ab und zu gibt es auch männliche Growls, wie etwa beim treibenden ‚Closure‘.

Seven Spires probieren viel aus, und das gelingt ihnen überraschenderweise alles sehr gut. Was noch wichtiger ist: Die Mischung stimmt und dürfte nicht nur die Death Metaller, sondern auch alle Freunde des melancholischen modernen Power Metals überzeugen. Melodien, starke Riffs und Soli, peitschende und treibende Drums, zarte Passagen auf dem Piano: Solveigs Reise ist beschwerlich, anspruchsvoll und abwechslungsreich. Dieser Stilmix mundet: Guten Hunger!

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar