Fever

„Wenn du jemanden liebst, lass ihn gehen, wenn er zurück kommt ist er dein, wenn nicht, hat er dich nie geliebt.“

Ähnliches trifft auch auf die Entstehungsgeschichte des vierten Albums von Balthazar zu. Die beiden Frontmänner hegten eigene Interessen im Songwriting, worauf eine Bandpause veranlasst und Soloprojekte gestartet wurden. Während Maarten Devoldere mit seiner Lou-Reed-Stimme unter dem Pseudonym Warhaus zwei Platten Richtung minimalistischem Indie-Rock rausbrachte, bewegte sich Jinte Deprez als J. Bernardt auf der souligen R&B-Ebene.

Und so kam es, dass nach drei Jahren der Trennung die erfrischende Einsicht kam, dass  man als alleiniger Frontmann und Taktgeber „der Einzige mit der Verantwortung [ist]. Es ist nicht so einfach, alles alleine zu machen“. Die Energie der neu entdeckten Sounds wollten Devoldere und Deprez nun bündeln – in Fever.

Raus kam ein Mix aus teils Dance-Indie-, teils lässigen R&B-Beats, tollen psychedelischen bis hin zu arabisch angehauchten Geigensoli, Background-Vocals und Rhythmen, wie sie bei Foster The People vorkommen und einer Bandbreite an verschiedenen Stimmungen innerhalb dieser elf Tracks. Mit Wrong Faces, Whatchu Doin’ oder I’m Never Gonna Let You Down folgen sie den Spuren von Chet Faker. Der Titeltrack Fever gleich zu Beginn überrascht auf positive Art mit größtenteils instrumentalen Parts, welche genug Freiraum für die Ideen der einzelnen Instrumente bietet. Zwar ist nicht jeder Song ein Hit – Grapefruit klingt wie eine anstrengende Mischung aus Kylie Minogues Can’t Get You Out Of My Head und Dare von den Gorillaz. Doch macht es am Ende die gesamte Konstellation des Albums wieder wett, sodass die Vermengung der beiden belgischen Kreativköpfe zu einem gelungenen Mix aus R&B und Indie-Rock führt.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar