All It Takes
Der Blues muss nicht nur gespielt, sondern vor allem gefühlt werden und ehrlich sein. Verbunden mit kernigem Groove, einem eigenem Stil und einer wunderbaren Live-Performance schaffen das The Blue Poets um den vom amerikanischen Guitar Player Magazine mit dem Guitar Hero Award ausgezeichnete Gitarrist Marcus Deml. Der gebürtige Prager ist durch seine Band Errorhead bekannt geworden und ist mit den Blue Poets zu seinen Blues-Wurzeln zurückgekehrt. „All It Takes“ (Triple Coil Music) ist nach dem selbstbetitelten Debüt von 2016 und dem letztjährigen Live-Album das zweite Studiorelease der Poeten.
Schon der Opener ‚Angry Man‘ lässt keine Zweifel aufkommen. The Blue Poets sind zurück. Demls kernig-direkte Gitarrenriffs treffen auf Gordon Greys prägnante Bluesstimme, mit der uns die Band neun eindringliche, berührende Songs präsentiert. Richtig schön auch die langsame Nummer ‚Crawling‘ mit einer wabernd-singenden Gitarre im Gary Moore-Stil.
Musikalisch geht das Quartett noch etwas differenzierter als im Debütalbum an die hervorragend geschriebenen Songs heran. Exzellente Instrumentenperformance und der über allem schwebende ehrliche Bluesgeist sorgen für den Rest. The Blue Poets beweisen, dass man auch 2019 innovativen, frischen Blues abliefern kann, der alles hat, was das Genre ausmacht: Schmutz, Ehrlichkeit, Hingabe. Dabei überraschen sie auch mit ungewöhnlichen Tracks wie dem intim-souligen ‚Been Here Too Long‘ und dem knackig-schnellen ‚Cyber Love‘, das mit seiner treibenden Gitarren- / Bass-Kombi schon fast in Hardrock-Gefilde abdriftet.
Die Herren Moore und Hendrix wären mit Sicherheit Stolz auf diese Poeten, und wer deren Musik mag, sollte unbedingt zu „All It Takes“ greifen, denn The Blue Poets haben alles, was man für erstklassigen Bluesrock benötigt. Ohne jede Frage eines der Genre-Highlights des Jahres.
The Blue Poets – offizielle Homepage