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Bad Company (Deluxe Edition)

Das schlichte Logo auf dem Coverartwork ist so stilprägend wie die Musik auf der CD. Das Debütalbum von Bad Company ist eines der essentiellen Alben der Rockgeschichte. Die Originalband wurde dem in den 70er Jahren gern verwendeten Begriff „Supergroup“ absolut gerecht: Sänger Paul Rodgers und Drummer Simon Kirke waren mit Free Rocksuperstars geworden, Gitarrist Mick Ralphs mit Mott the Hoople und Bassist Boz Burell mit King Crimson.

Für das Debüt sind Superlative erlaubt, ja sogar angebracht. „Bad Co“ besteht aus acht Songs – für heutige Verhältnisse wenig. Doch davon ist jeder ein Höhepunkt für sich. Aushängeschild ist natürlich „Can’t Get Enough“, bis heute Standard nicht nur im Classic-Rock-Radio. Sender mit etwas mehr Vielfalt haben auch den Blues mit der eindeutigen Botschaft „Ready For Love“ und die Aussteiger-Ballade „Bad Company“ im Programm.

Das Debütalbum ist eine perfekte Mischung aus klassischem Hardrock, Blues, Elementen von Soul und einer Melancholie, die mehr nach den Weiten der US-Südstaaten klingt als nach dem englischen Westminster, wo die Band 1973 gegründet wurde. Classic Rock und Rockklassiker, beides gilt gleichermaßen für „Bad Co“, das mehr als 40 Jahre nach seinem Erscheinen noch genauso gut und relevant klingt.

Die neue Deluxe Edition glänzt mit einer prall gefüllten Bonus-CD. Enthalten sind aufschlussreiche Mitschnitte von den Aufnahmen, zum Beispiel von „Can’t Get Enough“ im achten Take oder von „The Way I Choose“ mit falschem Anfang (Burell verspielt sich). Ein kurzer Dialog aus dem Studio ist auch zu hören. Diese Aufnahmen sind ein echtes Zeitzeugnis – interessant natürlich vor allem für Fans und Sammler, aus musikalischer Sicht weniger.

Die zweite CD enthält zusätzlich B-Seiten und Alternativ-Versionen. Zwei Beispiele: Aufgenommen 1973, erschien „Superstar Woman“ erstmals auf der ’99er „Anthology“ von Bad Company, damals allerdings gekürzt. Hier ist erstmals das gut sechsminütige Original erhältlich. Und die Hammond-Version von „Can’t Get Enough“ zeigt, wie der Song ursprünglich hätte klingen sollen. Die Orgel wurde dann aber noch gestrichen.

Bis auf die beiden B-Seiten „Little Miss Fortune“, „Easy On My Soul“ und den Single Edit von „Can’t Get Enough“ ist alles zum ersten Mal erhältlich. Hervorragend ist auch das ausführliche Booklet, dessen Liner-Notes Auskunft zu jedem einzelnen Track auf der zweiten Disk geben. Ein paar Live-Tracks wären das I-Tüpfelchen gewesen. Davon abgesehen muss eine Deluxe Edition genauso aussehen wie diese.

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