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Alchemical Warfare

Dread Sovereign ist eine (weitere) irische Doom-Metal-Band, die sich auf die grandiosen Dienste von Primordial-Sänger Alan „Nemtheanga“ Averill verlassen kann. Aus einer Jam-Session mit anderen Primordial-Mitgliedern und Bekannten heraus entstanden bisher zwei Alben und eine EP. Die ersten Alben waren von einer Mischung aus klassischen Doom-Elementen mit sehr viel Slow Motion-Crust geprägt. Auf dem neuen Album „Alchemical Warfare“ bleibt dies gleich, ändert sich jedoch massiv in der Gewichtung. Vom Albumtitel her könnte man jetzt auf toxisches Gedonner klassischer 80er Jahre Thrash Metal Bands schließen, und Reminiszenzen daran waren schon immer – wenn auch in langsamer Form – vorhanden.

Doch „Alchemical Warfare“ schlägt insgesamt in eine zugänglichere Kerbe. Standen früher ganz St.Vitus – mäßig schwerste Riffs im Vordergrund, so halten auf „Alchemical Warfare“ auch tiefgehendere Melodien Einzug, die die Band innerhalb des Doomgenres in eine etwas andere Richtung manövriert. Mag der Opener „She-Wolves Of The Savage Season“ noch mit seinen verzerrt jaulenden Gitarren und dem SloMo-Tempo direkt an die vorherigen Alben anschließen, so geht spätestens bei „The Great Beast We Serve“ die Musik auch in melodischere Gefilde über, die mit den Chorälen und dem dramageschwängerten, mittlerweile sehr an Primordial erinnernden Gesang den Bombast in den Vordergrund stellt.

Stellenweise erinnert das Ganze mit seinen klassischen Heavy Metal-Riffs sogar an die dritte Band aus dem Hause Alan Averill, Twilight Of The Gods. Die Songs sind stellenweise treibend, fast atemlos und nicht nur einmal erinnert der epische Drive an frühe Manowar.

„Her Master’s Voice“ wiederum ist psychedelischer Stoner Doom der Mittsiebziger und bei „Devil’s Bane“ kommt man wiederum Cathedral sehr nahe. Insgesamt schaffen es Dread Sovereign hier, eine perfekte Balance zu finden, die zum Beispiel auf dem Zweitwerk in keiner Weise vorhanden war. Psychedelische Elemente, schwere Riffs und von Heavy Metal-Epik erfüllte Vocals und Melodien ergänzen sich hier perfekt. Jeder Song enthält unterschiedliche Dosen der einzelnen Elemente, so dass das Album in jeder Sekunde spannend bleibt. Ein großes, ebenso grimmiges wie episches Album, um das Jahr 2021 zu beginnen.

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