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Age Of Steam


Abwechslung, Innovation und neue Ideen sind musikalisch immer gut, aber manchmal überrascht auch ein Album, weil es eben so wenig überraschend ist und man schon beim Betrachten des Covermotivs genau weiß, was da kommt. Und das ist dann doch das Überraschende. Terra Atlantica legen mit „Age Of Steam“ (Pride & Joy Music) ihren zweiten Longplayer vor, der genau das enthält, was man erwartet. Und das ist gut so.

Dieses Dampfzeitalter besteht aus klassischem Power-Metal mit vielen Hooklines, Refrains zum Mitgröhlen, Soli, bei denen man sofort die Luftgitarre spielen möchte, ja muss, mit epischen Chöre, die nach der Himmelwärts gereckten Faust verlangen. Bombastische Orchesterarrangements, leicht cheesy auf Keyboards vorgetragen, gehören natürlich ebenso zum guten Ton wie die Texte darüber, dass wir jetzt kämpfen müssen, über Ehre, Brüderlichkeit und nautische Kriegsführung.

Neu ist diese Musik wirklich nicht, und jeder, der sich nur ansatzweise für Power-Metal interessiert, erkennt viele Einflüsse seiner Lieblingsbands: Rhapsody, Gamma Ray, Alestorm und Freedom Call lassen grüßen. Aber wie gesagt, das muss ja nicht schlecht sein. Orchestrale Arrangements, hymnenhafte Melodien mit Ohrwurmqualitäten wie zum Beispiel auf der ‚Mermaids‘ Isle‘. Als musikalische Gäste sind Oleg Rudych von Magistarium und Gabriel Tuxen (Seven Thorns) mit im Boot und lockern die Gesangsparts von Frontmann Tristan Harders mal mit ein paar Growls oder auch mit fast opernhaften Einlagen auf. Theatralischer Bombast wie dieser gehört fraglos mit dazu.

Dabei beschwört „Age of Steam“ viel weniger Assoziationen an Steampunk-Luftschiffe heraus als an flotte Unterwasserkämpfe. Aquaman, pack‘ die Badehose ein und sattele die Seepferdchen, und dann auf in die melodische Happy-Metal-Schlacht zwischen Atlantis und dem Britischen Imperium. Ein Werbeslogan lautete früher einmal „Da weiß man, was man hat!“. So auch hier. Nichts neues an der Power-Metal-Front, aber das Gebotene überzeugt auf ganzer Linie und macht von vorne bis hinten (nicht zu vergessen der Hidden Track mit dem Titelsong als spanische Akustikversion mit Flamenco-Touch!) viel Spaß. Segel gesetzt, Dampfmaschine beheizt und auf nach Atlantis!

 

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