Straight Shooter

Warum haben ausgerechnet die Finnen den Rock’n’Roll im Blut? Diese Frage kann man sich bei der Dichte von hochkarätigen Rock- und Metalbands, die aus dem dünn besiedelten Staat kommen, durchaus fragen. Vielleicht ist es das ganze Jahr so arschkalt und duster, daß man sich zwangsläufig Kunst und Kultur zuwenden muss, um nicht zu erfrieren. Man weiß es nicht. Daß es aber an der Tatsache nichts zu rütteln gibt, daß aus Finnland die höchste Rock’n’Roll-Dichte Europas hat, dafür sind Speedtrap der jüngste Beweis. Der saudreckige Fünfer aus Helsinki liefert mit „Straight Shooteer“ nach dem vielbeachteten 2013er Debüt „Powerdose“ nun sein zweites Studioalbum ab. Und was soll man sagen? Die Herren machen trotz einiger Besetzungswechsel dort weiter, wo sie vor zwei Jahren aufgehört haben! Das Ganze klingt mal wie das bei einer Drogen-Orgie gezeugte Kind von Motörhead und den Ramones (‚No Glory Found‘), mal wie Iron Maiden auf Lachgaseinspritzung (‚Eyes For Coquest‘) – aber immer brachial, dreckig und voller Energie. Das Albumcover passt zu diesem rockigen Dreckspatz genauso treffend wie die kantig-rauchige Produktion. Das hier ist Rock’n’Roll wie Benzin, das direkt in die Blutbahn geleitet wird! Yeah!

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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