1000 Yard Stare

Das hier ist eine Band, die sich perfekt für die Annäherung an das Feld der progressiven Rockmusik eignet. Immer noch sind viele Rockmusikfreunde voreingenommen, „Prog“ gilt als „anstrengend“, selbstdarstellerisch oder schlicht zu anspruchsvoll. Die nach einer uramerikanischen Indianerkultur benannten Anasazi aus Grenoble existieren seit rund 10 Jahren und geben besonders populäre Progressive Rock Bands wie Porcupine Tree, Dream Theater und Anathema als große Vorbilder an. Mit ihrem bereits im vergangenen Jahr in Eigenregie veröffentlichten, vierten Album „1000 Yard Stare“ hat das Trio aus den französischen Alpen ein gut fassbares, aber geschmackvolles Werk auf die Beine gestellt. Trotz einer gewissen musikalischen Komplexität hat die Musik der Franzosen einen charmanten Pop-Appeal in punkto Eingängigkeit. Mehrstimmiger, harmonisierender Gesang und eine grundentspanntes Gefühl für Melodik (mit vielen Streichern, Flöten und Keyboards) trägt an dem Rezept den größten Anteil, dessen Produkt am Ende dennoch zweifellos Rockmusik ist. Daran lässt der zugrundeliegende Rock-Beat und die rhythmisch- treibenden Riffs keinen Zweifel aufkommen – und zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das hier sei anstrengende, verkopfte Musik, im Gegenteil. Die Franzosen rocken mit ihrer chilligen Mischung aus Streichern, Akustikgitarren entspannt vor sich hin und laden zum Mitsummen ein. Trotzdem ist die Musik nicht so simpel, daß sich schnell Eintönigkeit oder gar Langeweile einstellt. Freunden der genannten Bands seien Anasazi dringend empfohlen. Und all jenen, die einen sanften Schubs in Richtung Progressive Rock brauchen. Das hier ist eure Chance!

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

Tags:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert