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Accept – Profis machen Heavy Metal!


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Es gibt viele Faktoren, die ein Konzert negativ beinflussen können. Musiker, die ihre Fans ewig warten lassen oder unmotiviert vor sich hin spielen, gestresste Sicherheits-Mitarbeiter, die Besucher zusammenstauchen, weil wieder mal nichts nach Plan läuft oder fehlerhafte Bühnentechnik, sei es ein vermurkster Tonmix oder gar ein Totalausfall. All dies kann Geduld und Improvisationsvermögen der Beteiligten auf die Probe stellen und wird dann zu jenem Stoff, über den im Nachhinein allzu gerne berichtet wird. Doch was tut der Sensations-Journalist, wenn wirklich alles nach Plan lief? Oder zumindest zu laufen schien? Richtig: Er kritisiert eine unpersönliche Athmosphäre, regt sich über aalglatte Abläufe auf, die eine Distanz zwischen Musikern und Publikum schufen, was eine ehrliche ausgelassene Feierstimmung verhinderte. Aber auch da muss man den Heavy-Metal-Urgesteinen von Accept eingestehen, dass Sie trotz ihrer Professionalität keineswegs abgehoben auftraten. Der Bühnengraben, die räumliche Trennung zwischen Parkett und Bühne, schrumpfte emotional auf ein Minimum, sobald die Musiker nach Damnations Day, einer Power-Metal-Kombo aus Down Under, zu ihren Instrumenten griffen.
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Die Bühne ist hell erleuchtet. Spannende Lichtkonzepte begleiten die Musik und hüllen die massive Verstärkerwand im Hintergrund in beeindruckende Farbspiele. Zwar spielt die Band live, doch klingt der Mix so klar und ausgeglichen, dass man fast an Playback-Begleitung denken mag. Zudem arbeitet man im Team, wenn es darum geht den Fans eine Waschechte Metal-Bühnenshow zu liefern. Abwechselnd demonstrieren die Gitarristen, was sie neben dem Musikmachen noch so mit ihren Instrumenten anstellen können, posen für Fans und Fotografierende, sodass dem Auge nie langweilig wird. Selbst, wenn Accept aus dem Alter heraus sind, in dem man über die Bühne hüpft wie ein Känguru, ist eines noch immer offensichtlich: Accept haben das Posen quasi erfunden.
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Musikalisch setzt eine ausgewählte Setlist dem Trubel die Krone auf. Wie zum Mitsingen geschaffen grölen textsichere Fans die Refrains mit, es wird geheadbanged, man spielt Luftgitarre – kurzum: Wir sind Zeugen eines Bilderbuch-Konzerts. Lediglich einigen jungen Fans scheint die Spielzeit am Ende des Sets zu kurz gewesen zu sein, doch soll man ja bekanntlich immer dann aufhören, wenn es gerade am schönsten ist …

Setlist ACCEPT:
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Stampede
Stalingrad
Hellfire
200 Years
Losers and Winners
London Leatherboys
Starlight
Dying Breed
Final Journey
Shadow Soldiers
From the Ashes We Rise
Restless and Wild
Ahead of the Pack
No Shelter
Princess of the Dawn
Dark Side of My Heart
Pandemic
Fast as a Shark
Metal Heart
Teutonic Terror
Balls to the Wall

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