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A Loud Bash Of Teenage Feelings

Ist es Lebenserfahrung, Glück, ein feines Näschen oder Kalkül? James Alex und seine Band Beach Slang haben jedenfalls den Finger am Puls der Zeit. Mächtig Aufsehen hat ihr Debütalbum erregt, als es vor nicht mal einem Jahr erschien, und schon schieben sie den nächsten Longplayer nach. Schnell und mitreißend, das sind die Dosierungen, die die Kids von heute lieben – egal ob pubertierend, adoleszent oder mitten in der Midlife crisis.

Ziemlich unklar, wann Beach Slang dieses zweite Album zwischen all den Touren zu ‚The Things We Do To Find People Who Feel Like Us‘ aufgenommen haben. In der kurzen Zeit seit dessen Erscheinen haben die Fans jedenfalls schon Einiges mit ihrer neuen Lieblingsband durch. Auf einem der zahlreichen Konzerte hat der Vierer im April etwa kurzerhand und impulsiv sein Ende verkündet. Der Schock war noch nicht verarbeitet, da hatte sich die Kombo offenbar schon wieder eingekriegt. Wenn dafür auch Drummer JP Flexner aus der Band geschmissen wurde.

Dieser Hang zur Exzentrik ist auch auf ‚A Loud Bash Of Teenage Feelings‘ zu bemerken. Selbst wenn Bandleader James Alex selbst die 40 schon überschritten hat, darf der Albumtitel ernst genommen werden. Für die Texte hat er nämlich all die Stories verarbeitet, die ihm jungen Fans nach den Konzerten so erzählten. Und seine eigene Jugend wieder aufleben lassen:

‚I’m with you. Are you with me?‘

(‚Future Mixtape For The Art Kids‘)

Seinen Beistand braucht man durchaus für das Wechselbad der Gefühle, in das Einen das Album stößt: Liebe, hoffnungslose Romantik, Verzweiflung, Sehnsucht und das untrügliche Gefühl, dass noch Großes bevorsteht. Auch wenn bei den meisten Songs kein allzu schnelles Tempo gefahren wird, scheinen sie sich doch innerlich zu zerreißen. Übersteuerung als Methode. Da hat alles, wirklich alles eine Bedeutung:

‚Don’t be afraid to want to be alive!‘

(‚Warpaint‘) Da kann sich das ganze Leben in einer Nacht abspielen. Oder in einem Album, wenn es ‚A Loud Bash Of Teenage Feelings‘ heißt.

Denn dessen Text sind voller Slogans, von denen jeder einzelne an die Wand gesprüht gehört.

‚Play me something that might change my life!‘

(‚Future Mixtape For The Art Kids‘) – genau das ist der Anspruch, dem Popmusik standhalten muss und den Beach Slang zu erfüllen bereit sind. Das macht sie zu einer großartigen Band und ‚A Loud Bash Of Teenage Feelings‘ zu einer großartigen Platte.

‚Let’s get lost in this feeling, like we’re never gonna die…‘

(‚The Perfect High‘) Mit dir immer und jederzeit, Beach Slang, Baby!

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