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Typhoons

„Disco Disco good good“ ist ein Running Gag aus dem Film „Leg dich nicht mit Zohan an“ mit Adam Sandler. Was dies mit Royal Blood zu tun hat? Beim Hören ihrer neuen Scheibe „Typhoons“ (Black Mammoth) könnten glatt Gedanken aufkommen, dass die Band den Film zu oft gesehen und den Slogan zu ernst genommen hat.

Aber einmal von vorne: Wo soll es mit einer Band hingehen, die mit ihrem selbstbetitelten Debüt im Jahr 2014 gleich auf Platz 1 der britischen Charts schoss und über die der über alles erhabene Dave Grohl sagte, es sei seine neue Lieblingsband? Der 2017er Nachfolger „How Did We Get So Dark?“ knüpfte nahtlos daran an und auch in Deutschland kam spätestens jetzt ein kleiner Hype auf. Allerdings stellte sich gleichzeitig die Frage, wie der weitere musikalische Weg aussehen könnte. Denn das Duo besteht nur aus Schlagzeuger Ben Thatcher und Bassist Mike Kerr, der seinen Bass durch sämtliche Effektgeräte jagt, um eine Gitarre zu imitieren und gleichzeitig durch Loops verschiedene Soundspuren erzeugt. Eine musikalische Limitierung ist dadurch vorbestimmt.

Die Antwort auf diese Problematik bietet „Typhoons“, auf der der Slogan aus besagtem Film zum Tragen kommt. Denn Royal Blood haben ihren Alternative-Rock mal eben mit Daft Punk kombiniert und damit endgültig discotauglich gemacht. Elektroeinflüsse und Synthesizer werden zu einem gleichwertigen neuen Element. Ob das den Gitarren Freund*innnen gefällt oder nicht, ist den Engländern egal. Songs wie „Limbo“, „Typhoons“, „Trouble’s Coming“ oder der von Queens-of-the-Stone-Age-Mastermind Josh Homme produzierte Überhit „Boilermaker“ zerren jeden unweigerlich auf die Tanzfläche, sobald die Discos wieder öffnen dürfen. Allerdings, und das ist jetzt der Nachteil, trägt die Idee nicht über die kompletten elf Tracks. Vor allem hinten raus wirkt es so, als würde zwanghaft auf das neue Konzept gepocht werden, ohne auf die eigentliche Songidee zu achten.

Royal Blood haben es auf „Typhoons“ erfolgreich geschafft ihre Musik in eine Richtung weiterzuentwickeln, mit der vorher nicht zu rechnen war. Ob der Ausflug in die Discowelt nur ein „Disco Break“ wie in „Leg dich nicht mit Zohan an“ ist oder in die Zukunft weißt, wird spannend zu beobachten sein. Die Auflösung von Daft Punk hat jedenfalls eine noch zu besetzende Lücke hinterlassen….

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