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You Are Not Alone

Die Mischung macht’s. Ein alltäglicher Spruch, der seine Verwendung entweder beim Kochen, beim perfekten Ehepartner oder aktuell beim Thema Inklusion und/oder Integration in Deutschland findet. Auch in der Musik ist es allgegenwärtig, beispielsweise beim stilistischen Abwechslungsreichtum des Repertoires eines Albums. Mit ‚You Are Not Alone‘ liefern Empire Escape nun auch ein Paradebeispiel für eine aufeinander ausgewogen abgestimmte Band. Viel zu häufig nämlich grölt der Sänger vorm Mikrofon seine Textzeilen vor sich hin, sodass er seine Kollegen komplett übertönt. Ob nun live oder im Studio. Doch bei dieser Platte ist es einer der seltenen, umgekehrten Fälle. Die Berliner Band schafft es, die schönen tiefen Leadvocals in den Song zu integrieren, anstatt sie hervorstechen zu lassen. Das erzeugt einen sehr viel runderen, wohleren Klang und bereichert ‚You Are Not Alone‘ massiv.

Dieser Kompaktheit tritt nun noch ein nostalgischer 80er Jahre New Wave Sound hinzu, der mit der flotten Euphorie und guten Laune der Killers gepaart ist. Schnatternde E-Gitarren, hohe, sphärische Synthies und satte, pulsierende Beats entschädigen für eine relativ schlichte, standardisierte Songstruktur mit wenig überraschenden Effekten. ‚House And Home‘ oder ‚Don’t Leave Us In The Dark‘ liefern hohes Tempo und lassen jeden verschlafenen, unmotivierten Morgen zu einem rockigen, vergnüglichen Aufstehen werden. Neben dieser positiven Energie schaffen es Empire Escape auch, den hoch emotionalen, herzzerreißenden Klang von The Cure aufleben zu lassen. Im emotional wuchtigen und ihrem besten Song ‚For Better For Worse‘ wird der verzweifelte Ruf

‚lost again my girl, feels like it’s fallin‘ apart, so strange to come without, please please forget me‘

von einem langsamen, voluminösen Beat unterstrichen. Erinnerungen an das ebenso gefühlvolle ‚Pictures Of You‘ der Briten werden wach.

‚You Are Not Alone‘ bringt eine große Portion an Motivation, Lebendigkeit und einem schwungvollem Ausbruch aus der Tristesse mit. Dazu tauchen das ein oder andere Mal melancholische, lyrische, introvertierte Passagen auf, womit man sich am Schwellenpunkt zwischen den späten New Wave 80ern und dem heutigen preschenden Indie-Rock bewegt. Empire Escape haben erfolgreich erkannt: nicht immer heißt es, dass ein Album besser klingt, je verschiedener die Tracks untereinander sind. Es zählt die Ausgewogenheit, sowohl beim Finden seines Stils als auch seines abgemischten Sounds. Die Mischung macht’s. Diese Mischung haben die Berliner gefunden.

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