When The Day Yearns For Light
Blechende Saitenanschläge, dann rasende Gitarren, schweres Schlagwerk und dann bricht die Hölle los. Wutentbrannt prescht die Würzburger Post Black Metal-Formation A Secret Revealed nach kurzen Vorgeplänkel drauf los. Doch deren zweites Album „When The Day Yearns For Light“ (Lifeforce Records) ist mehr als höllischer Lärm. In Verbindung mit Post Metallischen Elementen und moderner Hardcore-Wut sorgt das Quintett für ein überschäumendes als auch stimmungsvolles Abenteuer.
Wutverzweifelter Schreigesang deutet an, wie sehr A Secret Revealed mit der Realität hadern. Das Crescendo aus Blast-beats und ungezügelten Riffs unterstreicht die Gefühle von Entrüstung und Zorn, die diese Passagen transportieren. Die schwermütigen langsameren Teilstücke addieren eine gesunde Portion Seelenleid hinzu. Bei Songlängen von vier bis sechs Minuten werden die erdrückenden Empfindungen im Zaum gehalten, verselbständigen sich nicht, ufern nicht aus.
Die Süddeutschen bleiben trotz aller negativen Emotionen auf dem Boden. Dies liegt am erdigen und authentischen Sound, der den acht Songs zwar eine enorme Druckwelle verleiht, die aber nicht ausreicht, um sich dahinter zu verstecken. Fast schon punkig wirken die Stücke aufgrund des leicht scheppernden Sounds. A Secret Revealed tun gut daran, nichts alles, was die Regler hergeben, ins Feld zu führen. So verbleibt das Gefühl, handgemachte Musik zu hören.
Der Spagat zwischen den in der Einleitung erwähnten Stilen gelingt A Secret Revealed souverän. Sie überdehnen ihn auch nicht, sondern bleiben in sicherer Entfernung zu Überproduktion, Übertreibungen und Überdruss. „When The Day Yearns For Light“ ist ein sympathisches Stück Weltschmerz.
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