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When We Were Beautiful

Wenn man progressiven Metal und Prog- oder Artrock aus unserem schönen Land entdecken will, kommt man am Label Gentle Art of Music nicht vorbei. Die Plattenfirma aus dem Umfeld der bayrischen Artrocker RPWL hat bei vielem, was an anspruchsvoller Musik aus dieser Richtung in Deutschland entsteht, ihre Finger am Puls der Szene. Von daher kann man durchaus sagen, daß es sich bei ihren Veröffentlichungen lohnen kann, etwas genauer hinzusehen und zu hören. Das Prog-Metal-Quartett Dante stammt aus Augsburg und legt mit „When We Were Beautiful“ sein viertes Studioalbum in acht Jahren vor. Der Release des Vorgängeralbums „November Red“ 2013 war vom Tod von Gitarrist und Gründungsmitglied Markus Berger überschattet. „Der Tod wurde auf „When We Were Beautiful“ also unweigerlich zum Thema und letztendlich auch zu jenem Antrieb, der seinen Ausdruck etwas im Stück ‚Finally‘ findet, in dem die Band musikalisch Abschied nimmt“, lässt sich die Band in der offiziellen Pressemeldung zitieren.

Die Melancholie in ihren komplexen Songs war schon immer definierender Bestandteil der Musik der Schwaben – nun um so mehr. Genau so beginnt auch das Album mit dem elfminütigen ‚Rearrangements of the Gods‘ mit einer traurigen Grundstimmung und ansonsten allem, was man so erwartet von einem Prog-Album – neben der Länge der Songs. Episch-ausufernde Gitarren- und Keyboard-Soli, Takt- und Rhythmuswechsel und sichere Beherrschung von komplexem Songwriting und Instrumentarium. Die wird auf jedem Song selbstsicher geliefert, so daß es rein objektiv wenig zu kritisieren gibt für Freunde von Bands wie Dream Theater, Fates Warning und Konsorten. Trotzdem: So richtig zünden tut „When We Were Beautiful“ nicht, auch wenn das Kritik auf hohem Niveau ist. Über weite Strecken geht es doch balladesk-rockig und weniger metallisch-knackig zu. Auch über den Klang von Sänger Alexander Göhs kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Nichtsdestotrotz wird das gelungene Prog-Rock-Album sicherlich seine zufriedenen Abnehmer finden. Wenn auch nur im Genre. Für einen Eindruck darüber hinaus fehlt dem Album das gewisse Etwas, das sich so schwer beschreiben läßt.

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