Virus

Vier Metalheads aus Köln und eine Mission: Sie wollen den „Virus“ des anspruchsvollen Metals im Land verteilen. Natürlich standen die Granden des Genre Pate für das Debüt: Dream Theater, Symphony X und Blind Guardian. Und eines ist bereits nach dem erstmaligen Durchlauf der neuen Prog-Metal-CD erkennbar: Das junge Quartett beherrscht sein Handwerk. Der auf dem Album noch zu hörende Sänger Patrick Sühl, tendenziell das schwächste Glied in dieser Metallkette, wurde inzwischen durch Till Sauer ersetzt.

Gleich der zehnminütige Opener und Titeltrack ‚Virus‘ zeigt unglaublich viel. Ausgeprägte Soli von Gitarrist Xaver Schiffels, akzentuiertes Drumming von Kevin Kott. Sehr löblich ist in Zeiten von computergenerierten Sounds auch die umfangreiche Liste von Gastmusikern. Neben vielen stimmungsvollen Keyboard-Beiträgen gibt es auch etliche Bläser- und Streichersolisten, die starke Akzente setzen. Hauptsongwriter (Musik und Texte) ist Bassist Sebastian Heuckmann, dem für die vielseitige Komposition und Arrangements ein dickes Lob gebührt. Denn vielseitig ist das Album in jedem Fall. Es gibt verspielt-ausgefeilte lange Stücke, melodische Ohrwürmer, rhythmisch-exzentrische Stücke, thrashiges Geknüppel und balladeske Ausschweifungen.

Das Einzige, was man deutlich anmerken muss ist, daß Pantaleon erst auf dem Weg zu einer eigenen musikalischen Identität sind. Aber das darf man ja auf dem ersten Album ja auch noch. Für den Anfang ist das jedenfalls guter internationaler Durchschnitt.

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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