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VII: Sturm Und Drang

Sturm und Drang, da werden Erinnerungen an die Oberstufe wach. Junge Schriftsteller, die in der Epoche der Aufklärung neue philosophische Ansätze entwickelten und ihre Werken lieber aus emotionaler Sicht der Protagonisten schrieben, als sie dem rationalen Denken zu huldigen. Die Zeit der großen inneren Konflikte, die den Helden plagen. Dramen, die in der Regel im tragischen Tod enden und den Leser moralisch bilden sollen.

Damit könnte man jetzt die Brücke zum siebten Lamb Of God-Album schlagen. ‚VII: Sturm und Drang‘ ist ein Konzeptalbum, ein abstraktes Drama in zehn Akten, voller Emotionen, Zweifel und dunkler Gedanken. Die Songs mit denen Randy Blythe den Tod eines Fans, die anschließende Anklage und die Inhaftierung im Prager Gefängnis Pankrác verarbeitet.

Passend melancholisch bis verzweifelt beeindrucken die Arrangements – die einschneidenden Erlebnisse scheinen sich auch in der Musik wiederzuspiegeln. Weniger brutal als vorgegangene Alben, dafür deutlich emotionaler klingen die zehn Lieder, der häufig vorkommende Shout-, teilweise Klargesang trägt seinen Teil dazu bei.

‚VII: Sturm Und Drang‘ ist ein beeindruckendes vielschichtiges und emotional tiefgründiges Werk, das in seiner ganzen Vielfalt vermutlich erst nach einigen konzentrierten Hördurchgängen erfasst werden kann. Wer anspruchsvolle Metal-Musik mag, sollte sich dieses Album also auf jeden Fall anhören.

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