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TO THE WIRE – Willpower

Ein gute Minute brauchen To The Wire bis ihr erste Song ,Lift Me Up‘ etwas gediegen los geht. Metal Mosh Hardcore möchte man meinen, stark nach alten Ignite klingend. Der Einstieg zum Debütalbum „Willpower“ (Dedication Records/noise to help records) ist nicht gerade vielversprechend. Schon oft gehört, kennt man. Wer aber nach den ersten drei Minuten aufgibt, die Flinte ins Korn wirft, verpasst elf klassische, emotionale und engagierte Hardcore-Songs.

Schon Song Nummer 2 ,Desperate Time‘ schraubt das Energie-Level zwei Eichstriche höher. Damit sind auch die Trademarks der Jungs aus NRW definiert: groovige Stampfer und mitreißende Up-Tempo-Nummern. ,No Tomorrow‘ ist zwar Mid-tempo, aber ansteckend in seinem Drive und den fetten Crew-Shouts bis die Reminiszenzen an die zu kurz existierenden niederländischen Hardcorer Nations On Fire endgültig bei To The Wire durchdringen.

We still believe in Hardcore!

Mit den beiden bereits genannten Bands ist der Stil von To The Wire schon ziemlich genau beschrieben. Manchmal klingt noch Sick Of It All durch, wenn der Vierer geradeaus nach vorne prescht. Einzig der unausgeglichene Sound stört die Slamdance-Party. Das Schlagzeug steht viel zu sehr im Vordergrund, die Bass-drum nervt teilweise sogar immens. Die Gitarren hätten etwas mehr Punch haben können.

Viele Band-Vergleiche sind bisher gefallen. Doch es sind Genre-prägende Veteranen und Legenden, die To The Wire zitieren und Tribut zollen. Und wenn das mit viel Leidenschaft und Respekt geschieht, dann ist dies nur positiv zu bewerten. „Willpower“ erinnert an die Zeiten als Hardcore noch kein genormter Stil oder gar eine Produktkategorie war, sondern mehr zählte, Musik von Herzens wegen zu machen. Genau das kommt rüber.

Bewertung: 2

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