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The Siren’s Song

Kommen drei Schotten in ein Tonstudio und…

Nein, es gibt jetzt keine Schottenwitze, auch wenn Hair Of The Dog (UK) aus Edinburgh stammen. Ein Witz ist ihr aktuelles Album „The Siren’s Song“ nämlich ganz bestimmt nicht, sondern vielmehr eine der authentischsten und spannendsten Genre-Scheiben der letzten Jahre. Bei schottischen Rockbands muss man unweigerlich an Nazareth denken, und immerhin hatten die Kollegen ja auch einen Hit mit dem Titel ‚Hair Of The Dog‘. Damit aber auch schon Schluss mit den Parallelen, denn Hair Of The Dog (UK) haben sich ganz dem psychedelischen Heavy-Bluesrock im Stil der 70er verschrieben. Nicht zu verwechseln ist die Band übrigens mit der gleichnamigen amerikanischen Hardrock-Band der 90er.

Die Brüder Jonathan und Adam Holt haben gemeinsam mit ihrem besten Freund Iain Thomson bereits über 15 Jahre gemeinsame Bühnenerfahrung sammeln können. Zudem wurde vor drei Jahren eine selbstbetitelte EP veröffentlicht, auf die mit „The Siren’s Song“ nun das erste Langspielalbum der Schotten folgt. Und man hört auch sofort, dass hier drei Musiker mit viel Erfahrung und unbändiger Spielfreude am Werk waren. Das Albumcover lässt es schon vermuten: Hair Of The Dog (UK) haben sich dem psychedelischen Blues- und Hardrock verschrieben. Fans von Led Zeppelin, Thin Lizzy oder auch Black Sabbath dürften mit diesem Sirenengesang mehr als glücklich werden. Hin und wieder fühlt man sich beim Hören der Scheibe auch an Cream oder Jimi Hendrix erinnert. Gute Voraussetzungen also für ein spannendes Heavy-Bluesrock-Album.

Die drei Schotten bauen von Anfang an mächtig Druck auf und treiben den Pegel schnell an den Anschlag. Dabei finden sie die genau richtige Mischung zwischen modernen harten Riffs und den typischen Retro-Sounds und bauen eine regelrechte Soundmauer um den Hörer herum auf. Das Trio verzichtet auf Spielereien oder die so beliebte bluesige Orgel, sondern konzentriert sich voll und ganz auf die Basics mit Gitarre, Schlagzeug und Bass. Dabei entsteht eine elektrisierende Mixtur, es treffen Stoner- und Classic-Rock auf gewissen Psych-, Sludge- und Doom-Einflüsse. Selbst bei der Ballade des Albums, dem schleppenden ‚Weary Bones‘, ist die unbändige Energie der Schotten gut hörbar. Sänger und Gitarrist Adam Holt überzeugt sowohl bei den leisen als auch bei den lauteren Tönen, von denen es eindeutig mehr auf diesem Album gibt.

Bluesrock und Retro-Bands im Stil der 70er gibt es gerade in der letzten Zeit wieder jede Menge. Hair Of The Dog (UK) stechen erfreulich aus dieser Masse ähnlich klingender Bands hervor und gehören damit ohne jeden Zweifel zu unseren Anspieltipps des Herbstes.

Kommen also drei Schotten in ein Tonstudio und nehmen mal eben einen grandiosen Sirenen-Gesang auf.

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