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Surge

Bas Rotten Cover

Genug von all dem Prog Metal und Metal Dinosaurier Maintream! Hier kommt was in die Fresse! Genau das, was wir derzeit ganz dringend brauchen, um uns wieder gewahr zu werden, dass wir Menschen nicht nur Teil des Problems sind, sondern sein Ursprung! Der Unmut und die Wut schwillt überall an. Schuld sind die anderen! Blödsinn! Das Grind-Quintett aus Lissabon Bas Rotten erinnert uns mit ihrem Debütalbum „Surge“ (Raging Planet/To Live A Lie Records) nicht mit einem sanften Tip auf die Schulter daran, sondern auf die direkte Art, mit einem Frontalangriff.

Ist der Opener ,Blow‘ nur als Warnung für die kommenden 21 Minuten zu verstehen, dann ist schnell klar, Bas Rotten labern nicht rum, sondern lassen ihrer Wut freien Lauf. Kein Song ist über zwei Minuten lang, in der Tat sind die wenigsten über 100 Sekunden, aufgelockert durch Samples. Aber die drei Joaos, Eduardo und Rui sind keine reine Grindcore-Kapelle, sondern eine Mischung aus den extremen Untergrund-Genres Powerviolence, Thrashcore und Fastcore. Hauptsache schnell, direkt und wütend. Egal ob jenseits der Schallgrenze oder psychotisch sludgig, Bas Rotten sind über die Maßen zornig unterwegs.

Den Adrenalin-Level halten sie über die 17 Songs hoch und schaffen dabei sogar, ein Mindestmal an Abwechslung feil zu bieten. Manchmal gehen die Portugiesen ziemlich wild zur Sache was ihre Solos angeht. Daher sind sie der italienischen Schule um die Grind-Helden Cripple Bastards näher als den gradlinigen britischen oder amerikanischen Kollegen. Allein schon aufgrund der heiser aggressiven Vocals überwiegt der Punk-Faktor die Metal-Kanten. Überkandidelte Growls oder computerisierte Effekte sind nicht die Sache des Fünfers. Trotzdem peitschen die metallischen Einschübe den Orkan auf, drehen ihn von Stärke 8 auf 9. Den Spielraum zum lupenreinen Orkan lassen sie unberührt, was auch gut so ist, da dies Platz für eine Weiterentwicklung lässt.

Wer den Glockenschlag des jüngsten Gerichts noch nicht gehört hat und den Spinnern da draußen mal die Meinung sagen möchte, der bekommt mit „Surge“ die notwendige Unterstützung geliefert. Sinnbildlich dafür steht das gemalte Artwork zweier Boxer im In-Fight. Traut euch den Querdenken in die Quere zu kommen!

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