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Something New

Das neue Album der Band The Buddaheads straft seinen Titel Lügen – aber das macht überhaupt nichts!

Nichts Neues, keine Innovationen, aber dafür guter alter Bluesrock, kraftvoll und hervorragend gemacht. Ein würdiger Tribut für den Im Juli verstorbenen Sänger Alan Mirikitani alias BB Chung King.

Schon der Opener ‚Shake My System Down‘ beschleunigt lässig aus der Kurve wie ein Muscle Car. Der Kopf wippt im Takt, der Fuß tippt im Rhythmus, der imaginäre Bart flattert im Wüstenwind – so muss das sein.

Die Kalifornier spielen Lieder vom Verlassenwerden, von Sex, Drugs und Booze in heißen Nächten, echt und erdig, mit einer Note von Jack und qualmenden Autoreifen im Abgang. Das schmeckt eher nach Texas und dem Süden als nach L.A., nach Deep-Fried Chicken statt Tofu – und es macht einfach nur Spaß.

Das Cover von ‚These Arms Of Mine‘ jedoch … Der alte Schmachtfetzen kommt leider sehr glatt daher, man hätte sich ein wenig mehr Dreck und Schweiß gewünscht. Aber schon mit ‚Ride‘, dem nächsten Stück, ist alles wieder im Lot und der Titelsong des Albums hat genug rotzigen Charme, um dann auch den letzten Skeptiker zu versöhnen. ‚High on sugar, high on cocaine. When I come down, it’s all the same …‘

Den nicht ganz gelungenen Rockabilly-Song ‚Lovin Time‘ kann man den Buddaheads durchaus verzeihen, genau wie den etwas blutleeren nächsten Track, ‚It’s A Lovin Crime‘. Gut, dass danach ‚Cross To Bear‘ diese Hänger schneller vergessen macht als eine Flasche des bereits oben erwähnten Jacks.

Unterm Strich ist ‚Something New‘ ein gelungenes Album mit tollen Songs – immer da, wo man sich auf den Bluesrock konzentriert hat. Und da die Scheibe mit 15 Songs üppig bestückt ist, bleiben bei nur drei schwachen Nummern immer noch genug Songs übrig, die abgehen wie Smiths Opossum.

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