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Second Storm

Haben manche Bands nichts beim Coverartwork mitzureden? Oder interessiert sie es nicht? Wie sonst kann man diese Roboterpute auf Lancer’s „Second Storm“ erklären? Hallo, es gibt Leute, die schreckt sowas ab! Zum Glück ist der Melodic/Power Metal wesentlich besser als der Straußen-Terminator der Schweden.

„Second Storm“ erinnert an die erfrischende Jungspund-Version einer Mischung aus Iron Maiden, Gamma Ray, Primal Fear und Edguy und genauso schlagkräftig wie die Vorbilder wird mit „Running From The Tyrant“ vorgelegt und zeigt mit Sänger Isak Stenvall, dass traditioneller Melodic/Power Metal auch in den 2010ern immer noch frisch und unverbraucht klingen kann. „Iwo Jima“ klingt wie eine Mixtur als alten Maiden und Edgy-Hymnen, besonders die Basslinien und Gitarren-Läufe sind mit den Jungfrauen aufgewachsen. Sänger Isak trägt auf den Promofotos sogar die alte Frisur von Bruce Dickenson zu „Fear Of the Dark“-Zeiten auf, mehr Trueness geht wohl nicht.

Stark geht es auch mit „Masters And Crowns“ und „Behind The Walls“ (mit Helloween „Save Us“-Gedächtnischören) weiter, auf „Aton“ wird das Tempo reduziert, aber nicht die Intensität: Das Neun-Minuten-Epos bietet alles und sogar Avantasia-Chöre im letzten Teil. „Children Of The Storm“ erinnert wieder derart stark an Steve Harris, dass es eine Freude ist, „Steelbreaker“ zitiert Judas Priest’s Philosophie, während „Fools Marches On“ zeigt, dass die Schweden einige alte Helloween-Alben im Regal zu stehen haben.

Man muss aber deutlich betonen, dass Lancer keineswegs als Kopie abzutun sind, sondern traditionellen Metal lieben und diese Musik spielen. Wer an diese Giganten erinnert und nicht daran scheitert, hat dann was auf der Pfanne. Die Kombination aus verschiedenen Trademarks wird bei Lancer zu einer eigenen Marke geschmiedet, die jeden Oldschool-Fan erfreut.

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