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Pariah Brothers

Da ist er, der dritte Longplayer der irischen Bluesrocker Crow Black Chicken. Gut zwei Jahre nach Rumble Shake und einem äußerst gelungenen Live-Album stellt uns das 2009 gegründete Trio um den Sänger und Gitarristen Christy O‘ Hanlon nun die „Pariah Brothers“ vor.

Wie schon der Vorgänger, so klingt auch der neue Silberling gänzlich un-irisch, vielleicht einmal vom Whiskey abgesehen, der möglicherweise in die Produktion geflossen ist. Wieder gibt es kernigen Bluesrock, der eher in die staubige nordamerikanische Prärie als zwischen Irlands grüne Hügel passen will. Bei Crow Black Chicken verschmelzen Americana und Southern Rock mit lässigen Country-Einlagen und rotzigen Grunge-Attitüden. Dass das alles zusammen durchaus ein stimmiges Album ergibt, haben die drei Iren ja schon mehrfach bewiesen. So auch jetzt. „Pariah Brothers“ beschwört bluesigen Folk-Rock und das Gefühl von endloser Weite herauf. Lässige Gitarren grooven mit dem Bass um die Wette, und Frontmann Christy O’Hanlon haucht und rotzt seine Vocals in gekonnter Manier ins Mikro. Mehr braucht es nicht für ein packendes Bluesrock-Album, das grungig beginnt und mit den letzten Songs ganz wunderbar im Blues landet.

Nummern wie das treibende ‚Freedom‘ laden zum Verweilen und erneuten Hören ein, und der lässige Titeltrack steigert sich immer mehr zu einer schmutzigen Wild-West-Hymne mit ausgedehntem Instrumentalpart. Der einfache, aber äußerst wirkungsvolle Gitarrenriff brennt sich im Gehörgang fest und wird trotzdem auch beim fünften Hören nicht langweilig. So soll es sein.

Spätestens nach „Pariah Brothers“ – eigentlich ja schon vorher – muss man Crow Black Chicken auf dem Schirm haben. Sie haben gezeigt, dass sie es einfach drauf haben, modernen druckvollen Heavy-Bluesrock und Americana zu ihrem ganz eigenen Ding zu verschmelzen. Irischer Whiskey schmeckt einfach auch in der Prärie am besten.

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