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NO°RD – Böse Wetter

Es gibt sie, die Idealisten, die aus Spaß an der Sache einfach losziehen, um ihren Scheiß zu machen. Die Jungs von NO°RD gehören auf jeden Fall zu dieser Spezies dazu. Seit knapp zehn Jahren mit ihrer Version vom Punk am Start, nehmen (zumindest Teile der Kapelle) jede Woche eine Stunde Fahrzeit auf sich, um zu proben, und eigenes Geld in die Hand, um Konzerte in weit entfernten Clubs zu buchen. Wie sich das Quintett gefunden hat, warum man bei diesem Album erstmals auf eine Finanzspritze durch die Künstler:innenförderung der Initiative Musik gesetzt hat, und was Guido und Jan Dirk Donot mit „Böse Wetter“ zu tun haben, könnt Ihr übrigens in unserer Bandvorstellung hier nachlesen!

Beim Intro wird man zunächst auf die falsche Fährte des klassischen Schrummel-Punks gelockt, bevor „Zahltag“ aus den Boxen ballert, und ein deutlich geordneterer Sound erklingt. Zwei Gitarren, die um einander tanzen, mal mit klassischen Power-Chords, dann eher filigran eingeworfenen Licks, und eine stetig treibende Rhythmusfraktion liefern bei allen neun Nummern das Fundament, auf dem der spezielle Gesang von Sänger Andi sich einfügt, dessen Texte immer eine Mischung zwischen Lyrik und Wortwitz liefern. Wirklich herausheben kann man keins der Lieder, weil sie sich alle wunderbar in einander einfügen. Wer dennoch einen Anspieltipp benötigt, sollte sich das Highlight der Platte und die zweite Single „Wir“, das mit einem Bergmann-Filmzitat beginnt, vornehmen, und dann zum  Titeltrack „Böse Wetter“ springen. Der macht musikalisch an gewohnter Stelle weiter, sticht dann aber durch einen pointiert eingesetzten Kinderchor heraus, der im hinteren Teil auf einmal auftaucht und sich mit dem Frontmann ein wechselhaftes Wort- und Gesangsspiel liefert.

Irgendwie weiß man nach etwas mehr als einer halben Stunde nicht genau, woran man ist. Immer wieder werden bruchstückhafte Erinnerungen an irgendwelche Klassiker wach. Mal glaubt man, die bereits genannten Donots, dann Turbostaat oder Bad Religion, und dann wieder die frühen Ärzte zu erkennen, aber nur so schwach, dass man den Gedächtnisblitzen keine konkreten Titel zuordnen kann. Genau das macht „Böse Wetter“ so spannend. NO°RD schaffen es, aus all den Einflüssen, die sie selbst als Musikfans über viele Jahre gesammelt haben, ihren ganz eigenen -frischen und spannenden- Sound zu kreieren. Es könnte den Jungs tatsächlich gelingen, sich mit dieser Scheibe von der „vermutlich unterbewertesten Band (Zitat ihres Plattenfirmen-Chefs Alex von Kidnap Music) auf ihrem Label, nach oben in die Europapokal-Plätze zu spielen.

 

Note: 2+

TOURDATEN

21.10.23 Münster @Gleis 22 Album-Releaseshow w/ Dr. Dosenbier & Sektfrühstück

Aftershowparty @SpecOps mit DJ Sylvie 80s Sounds

10.11.23 Köln @PRIVAT

11.11.23 Recklinghausen AZ

18.11.23 Husum @Speicher

01.12.23 Hamburg @Rote Flora w/ Knigge + Krust

02.12.23 Braunschweig @Nexus w/ Knigge + Krust

08.12.23 NEED HELP

09.12.23 Kiel @FKK w/ Dr. Dosenbier

12.01.24 Hannover @Vereinskneipe SV Arminia w/ Knigge + Krust

13.01.24 Landau @Fatal w/ Knigge + Krust

19.01.24 Berlin @Schokoladen w/ WauMiau

20.01.24 Erfurt @Café Tikolor w/ WauMiau

 

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