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Motorgun

Nicht nur die Nord-, sondern auch die Südamerikaner wissen, wie man guten bluesgeschwängerten Rock’n’Roll fabriziert, der Deep Purple oder Black Sabbath, aber auch den Südstaaten-Rockern von Lynyrd Skynyrd gut zu Gesicht stehen würde. Das Power-Trio Motorgun aus Rio de Janeiro hat nach einer EP nun das selbstbetitelte Debütalbum auf den Markt geschmissen. Oder sollte man lieber sagen: Aus den Abgasrohren eines gigantischen Straßenschlittens gerotzt? Dieser ziert jedenfalls das Cover und gibt mit seiner qualmenden Motorhaube auch gleich mal die Marsch- beziehungsweise Fahrtrichtung vor. Den Highway To Hell hinunter und immer geradeaus.

Frontmann Bebeto Daroz überzeugt nicht nur mit kernigen Vocals, sondern auch mit seinen oldschool Heavy-Rock-Gitarrenriffs. Hier wird kein Firlefanz fabriziert: Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug. Fertig und gut. Motorgun grooven sich mit viel Tempo und Hingabe durch zehn Songs, die genauso klingen, wie man es bei Titeln wie ‚Rebel Souls‘, ‚Hellhounds‘ oder ‚Whiskey, Women And A Whole Lotta Blues‘ schon erwarten darf. Jede Menge Blues(rock) steckt da in der Tat drin. Die Nadel des Drehzahlmessers bleibt überwiegend im oberen Drittel, ohne den roten Bereich zu erreichen. Soll heißen, es gibt jede Menge Uptempo-Nummern, und der Highway hält zum Glück nur wenige Geschwindigkeitsbegrenzungen parat. Wenn es dann mal etwas ruhiger wird, punktet das Trio dafür mit bluesiger Atmosphäre und schönen kleinen Soli.

Innovativ sind Motorgun auf ihrem ersten Longplayer sicher nicht, aber die Scheibe ist dennoch ein guter Tipp für alle, die mal wieder Bock auf schnörkellosen Hardrock und eine Prise Heavy-Blues haben. Pedal to the Metal: Dieser südamerikanische Straßenkreuzer fährt in die richtige Richtung.

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