MONOLITH – Record Release Konzert

Pünktlich zum Release ihres dritten Longplayers „Horizon“ hat die Bremer Band Monolith zum Record Release Konzert in den heimischen Tower geladen, was nicht nur viel Publikum anlockte, sondern auch zwei weitere Bands aus der Stadt auf die Bühne rief. Mos Eisley Spaceport und Eta Lux teilten die Bühne mit dem hanseatischen Proto/Psych/Doom/Stoner-Trio und sorgten für spacige, schwere Klänge im sehr gut gefüllten Club. Whiskey Soda war mit dabei.

Wenn auf dem Poster 18.30 als Beginn vermerkt ist, weiß man schon, dass es ein langer Abend wird. Nun gut, dass ist die Einlasszeit, aber dennoch: es stehen immerhin drei Bands auf dem Programm. So beibt genügend Zeit für die Menge, an diesem Samstagabend Ende April in den Bremer Tower zu strömen und den gemütlichen Club ziemlich gut zu füllen, bis es etwas 19.45 Uhr mit den Lokalmatadeuren von Mos Eisley Spaceport losgeht. Das Trio hat nicht nur einen coolen, nerdigen Namen und ein Theremin im Setup, sondern liefert auch wirklich starke Musik ab. Gitarre, Schlagzeug, zwei Keyboards / Synthies, dazu das besagte Theremin, das mit seinem beispiellosen berühungsfreien Spiel für entsprechend spacige Sounds sorgt. Das knapp 45minütige Set der drei Musiker macht wirklich viel Spaß: wabernder Fuzz, verspielte Synthsounds, bei Bedarf fette Gitarrenriffs und im zweiten Track ‚Space Shift‘ ein richtig cooles Solo auf der Hammond-Orgel mit schicken Retrosounds. Das nimmt die Menge wohlwollend auf, und Mos Eisley Spaceport legen damit den Grundstein für einen gelungenen Abend.

Nach kurzer Pause geht es weiter mit Eta Lux, die in eine ähnliche Kerbe wie der Opener spielen, aber einen komplett anderen Sound abliefern. Hier dominieren die Gitarrenriffs, ist die Mauer aus Tönen noch druckvoller, und das Publikum, beim Opener vielleicht noch etwas reserviert, kennt jetzt kein Halten mehr und drängt in die erste Reihe. Ja, auch zu Stoner und Psych kann man tanzen. Viel zur Atmosphäre trägt jetzt auch ein Videoprojektor bei, der spacige Hintergründe auf eine Leinwand und teils auch auf die Musiker selbst wirft. Das wirkt sehr stylisch und passt hervorragend zum Spacerock und den psychedelischen Klängen einer energiegeladenen Performance. So energiegeladen übrigens, dass im Laufe des Gigs eine der Monitorboxen zu qualmen beginnt und von der Technik entsorgt werden muss, bevor es zu einer wirklichen Pyroshow kommen kann.

Eta Lux machen ihre Sachen so gut, dass es am Ende sogar Zugaberufe im Publikum gibt. Aber die Show muss weitergehen, und so stehen nach kurzer Pause ab 22 Uhr dann die drei Jungs von Monolith auf der Bühne.

Monolith feiern heute den Release ihres dritten Studioalbums „Horizon“ und das Album wird daher auch in voller Länge von vorne bis hinten durchgespielt. Es klingt live vielleicht ein wenig rauer als im Studio, und natürlich fehlen auch die Orgelpassagen im ausgedehnten Instrumentalpart des Songs ‚Midnight Sun‘, aber das tut der Freunde überhaupt keinen Abbruch. Das Trio ist gut gelaunt und präsentiert das neue Material mit hoher Spielfreude, was dem Publikum natürlich gut gefällt. Das Schlagzeugspiel ist präzise auf den Punkt, die Gitarren liefern fuzzig-spacige-psychedelische Klänge mit tightem Riffing und groovendem Passpedal. Einen Bassisten haben Monolith seit einigen Jahren nicht mehr im Line-Up, aber der ehemalige Mann für die tiefen Töne, Jan, ist als Zuschauer im Publikum und darf am Ende zur Zugabe ‚Won’t Come Down‘ auf die Bühne und im Refrain einige Shouts singen. Bevor es aber zur Zugabe kommt, folgen auf die komplette Darbietung des neuen Albums noch Auszüge aus den anderen beiden Platten der Band mit groovigen Tracks wie ‚Moonshine Medication‘ oder ‚Dystopia‘.

Auch bei Monolith gibt es wieder Projektionen passend zum Artwork der „Horizon“ Platte, welche Bühne und Musiker in bunte, psychedelische Lichter tauchen. Sehr schön! Und so dürfte am Ende des langen Abends gegen 23.30 Uhr jeder im Tower mehr als zufrieden mit dem Ergebnis sein. Und viele wollen einfach noch nicht nach Hause gehen. Man trifft sich an der Bar auf das eine oder andere  Bierchen oder sitzt draußen vor dem Eingang zusammen zum fachsimpeln über das eben Gehörte. So muss eine Record Release Party sein. Monolith haben alles richtig gemacht, und auch Eta Lux und Mos Eisley Spaceport dürften heute Abend viele neue Freunde dazugewonnen haben.

Fotos: Michael Buch Bluecobalt Photography für Whiskey-Soda

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Setlist Monolith, 27.04.2024, Tower, Bremen (Record Release Show „Horizon“)
Album „Horizon“ komplett:
Neptunes Daughter
Disease
Be Slow Or Be Dead
Stuck In The Ice
Midnight Sun
Long Way Back
Horizon
_____
Moonshine Medication
Acid Rain
Standing Tall
Cosmic Fairy
Dystopia
Won’t Come Down feat. Jan

Hier geht’s zu unserem Interview mit Monolith

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