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MONOBO SON – Unverhofft mit Vollalarm

Nach dem ersten ernüchternden Blick auf die einzeln und mit Abstand aufgestellten Stühle samt ausgerufener Maskenpflicht am Platz war die Erleichterung groß, dass doch am Platz ohne Maske getanzt und gesungen werden durfte – Lüftungsanlage sei Dank.

So konnten Monobo Son auch gleich mit dem Opener „Schicksal“ beginnen und mit dem Publikum durch erste gesangliche Annäherungsversuche austesten, wie das mit den Mitsingparts so funktioniert. Erkenntnis: Prima. Eine kurze Zwischenfrage, ob es mit „Vollgas“ oder „Ballade“ weitergehen soll, legte die Marschrichtung für den Abend fest. Natürlich nur mit entsprechendem Entgegenkommen des Publikums. Das ließ sich nicht lange bitten und intonierte Songs wie „König Von Der Strass“ oder „Zeit“ – auch mit der geforderten Leistenbruchinbrunst. Das Gefühl kommt nämlich laut der Erklärung von Sänger und Posaunist Manuel Winbeck dem Optimalzustand beim Singen ziemlich nahe: Mehr Kraft geht nicht.

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Fotocredit: Marina Zeiler

Zwischendurch wurden immer wieder auch Instrumentalstücke wie „Diskofuchs“ eingestreut. Die Hits vom neuen Album – „Leni“ und „Ottilie“ – durften nicht fehlen, da ging es von schmusiger Ergriffenheit bis hin zu stadionrocktauglichen Mitmachparts. An Virtuosität nicht zu überbietende Saxofon-Soli lieferte Wolfi Schlick – immer haarscharf an der Kante zum Wahnsinn bzw. des überhaupt dem Instrument Entlockbaren entlang schrammend. Wenn schon Lenze (Lenze und de Buam) als Ersatzgitarrist dabei ist, wurde kurzerhand in einer Stimmpause dessen Song „Wacken“ angestimmt. Reggae Vibes versprühte „Hans Dampf“ um wenig später das ganz besondere Urlaubsgefühl eines Katastrophenurlaubs, in dem nicht mehr hätte schiefgehen können, mit „Woasd As No“ zu zelebrieren.

Es war nahezu körperlich spürbar, dass sowohl Band als auch Publikum nach so langer Abstinenz mit jeder Faser den Abend genossen. So viele strahlende Gesichter, eine solch überschäumende Energie von der Bühne. Irgendwie klar, dass es da nicht ohne Zugabe der Zugabe zu Ende gehen darf. „Gschissna Dog“ war dann aber wirklich der allerletzte Song des Abends, und als ob die Trennung von der Bühne trotzdem noch schwerfiele, bekam er am Ende ein E-Gitarren-Rockgewitter auf die letzten Oh-Ohs des Refrains verpasst, um nur ja alles bis zuletzt auszukosten und in sich aufzusaugen. Bei so viel Leidenschaft fällt es schwer, sich das festbetonierte Grinsen in den nächsten Tagen auch nur halbwegs von der Backe zu wischen. Hoffentlich darf der Sommer noch lang sein, und es finden sich genug Veranstalter, die weder den Glauben noch den Mut verlieren.

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