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Hello Exile

Wie gut, dass sich The Menzingers nicht an ihrem Albumtitel orientiert und das musikalische Handtuch geworfen oder sich gar in die Fremde verabschiedet haben. Auf ihrer neuen Platte „In Exile“ (Epitaph / Indigo) geht es nämlich genau um die existentiellen Fragen nach Heimat und Ankommen. So spiegelt bereits der Opener „America (You‘re Freaking Me Out)“ diese Zerrissenheit: „I’ve always felt like all their pomp and circumstance is just cover for the devil to dance“

Ein wenig gehen die Punks aus Philadelphia auf ihrem neuen Album auch mal vom Gaspedal. Von dem Zwang, jeden Song berufsjugendlich durchzubrettern, haben sie sich mittlerweile gelöst. „Hello Exile“ klingt daher mal ganz sanft nach den Killers („Farewell Youth“) oder bedient sich ein wenig an The Clash-Riffs. Die Sinne wirken geschärft, jede Faser steht auf Empfang, nicht nur weil es mit „I Can‘t Stop Drinking“ einen Song mit schonungslos ehrlichem Blick auf die – nur allzu menschliche – Verklärung der Umstände gibt. Das sechste Studioalbum des Quartetts ist alles gleichzeitig: erste Highschool-Liebe und Erwachsensein, drängende Punkrock-Rhytmen und Geschichtenerzählen im Melodiegewand.

Die Grundstimmung der Platte wirkt verwegen, wehmütig, melancholisch bis zum Anschlag. Dennoch entlässt sie einen mit dem Gefühl, dass doch alles gut wird – auch wenn man noch nicht weiß wie. The Menzingers nehmen dich mit „Hello Exile“ in den Arm.

 

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