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Lost Themes

Sollte man das ernst nehmen? Dann ist es an Peinlichkeit und Albernheit nicht zu überbieten. Sollte man das mit einem Augenzwinkern nehmen? Dann macht schon irgendwie Laune. John Carpenter’s erstes Album „Lost Themes“ ist genau der Trash, den er auch im Großteil seiner Filme produziert hat. Er hat ein absolutes Gespür für Tonfolgen und Melodien, die im Kopf hängen bleiben. Diese werden dann in klassischen 80er – Jahre- Synthisounds gekleidet, und das war es dann auch schon.

Irgendwie erinnert das stark an Airwolf goes Snake Plissken, was da aus den Boxen sprudelt. Objektiv gesehen ist das peinliches Retro- Gedaddel das nach spätestens zwei Minuten langweilig wird, weil es sich dauernd wiederholt. Aber ist eben DAS nicht John Carpenter? Klar, dieses Album ist etwas mehr „Ghosts Of Mars“ denn „Escape From New York“ was die Qualität angeht, aber John Carpenter zeichnet sich eben durch eine gewisse Eintönigkeit und Geradlinigkeit aus. Die Musik ist genauso.

Eigentlich klingt die Musik auf dieser CD genauso wie eine beliebige Filmmusik von John Carpenter und genau deshalb darf man sich dann schon mal die Frage nach dem Sinn dieser Veröffentlichung stellen. Dass das Album instrumental ist, versteht sich wohl von selbst. Alle Elemente, die er sonst gern benutzt – dezente Beats, weinende E-Gitarren, plätscherndes Gedudel, langanhaltende Melodien und Tonreihen – sind hier exakt genau so präsent wie auf seinen Filmsoundtracks. Nur hat man, wenn man einen John Carpenter – Soundtrack hört, immer die dazu passenden Bilder des Films vor Augen. Da es zu „Lost Themes“ aber keine Bilder gibt, erschöpft sich der Konsum im Hören von Musik. Mag der eine oder andere Extrem-Carpenter-Junkie es schaffen, zu dieser Musik eigene carpentereske Bilder in seinem Kopf zu kreieren – der Gelegenheitsfan oder Durchschnittscineast wird sich aus komplettistischen Gründen diese Musik zwar zulegen, aber nach ein paar Minuten ziemlich schnell vergessen haben. Denn zu mehr als Hintergrundmusik sind diese Stücke nicht geeignet.

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