L.A. EDWARDS – Pie Town
Gerade einmal ein Jahr nach ihrem letzten (ziemlich gelungenen) Streich „Out Of The Heart Of Darkness“ (hier noch einmal die Kritik lesen), legt das Bruder-Dreigestirn L.A. Edwards, bestehend aus Luke Andrew (L.A.), Jesse Daniel und Jerry Edward, schon mit dem nächsten Longplayer „Pie Town“ nach. Wann sie Zeit zum Schreiben, Einspielen und Mischen hatten, bleibt unklar, da sie in den letzten zwölf Monaten zum Release reichlich auf Tour waren, und auch mehrmals den deutschsprachigen Raum bespielt haben. Na, wenn dieser Schnellschuss mal nicht daneben geht…
Leise Keyboard-Klänge eröffnen, bevor die Gitarre dazustößt und dann der Rest der Band aus „Don’t Know Better“ einen entspannten Midtempo-Rocker machen, etwas zurückhaltender in den Strophen, etwas lauter im Rest. Und mit diesen Grundzutaten geht es auf einem Dutzend Lieder munter weiter. Heraussticht immer der Gesang von Luke Andrew, der Rest passt sich handwerklich immer wunderbar ein. Es ist kein wirkliches lupenreines Rock-Album, dafür fehlt der durchgehende Wumms, es ist aber auch kein echtes Americana, was da aus den Boxen kommt. Aber: Who cares?
Tatsächlich sind es überwiegend eher langsamere Songs („El Camino“ oder „Just Forget It“), zwischen die sich immer mal wieder etwas zügigere Tracks drängeln („I Won’t“, „Waterfall“ oder die Schlussnummer „Comin’ Around“), und so für reichlich Abwechslung sorgen. Wirklich herausheben lässt sich hier keine der Komposition, auf „Pie Town“ wird das alte Konzept „Album“ schönerweise mal wieder deutlich – hier sollte man sich die knappe Dreiviertel Stunde am Stück und ohne Pause gönnen.
…nein, hier geht nichts daneben! Wo wir in der letzten Kritik Erinnerungen an Tom Petty And The Heartbreakers, Eagles und Bruce Springsteen bemüht haben, können wir uns nun erneut anschließen, und vielleicht noch um die aktuellen Gaslight Anthem erweitern. Den Geschwistern gelingt wieder einmal eine richtig runde Platte, und wer auf „Out Of The Heart“ im letzten Jahr oder die genannten Kollegen steht, ist hier genau richtig und sollte unbedingt reinhören.
Die Jungs sind übrigens in den kommenden Tagen auf Tour in Deutschland (06.07.2024 Frankfurt, 11.07.2024 Köln, 12.07.2024 Berlin, 13.07.2024 Hamburg), wer sich von den Qualitäten überzeugen will, sollte sich sputen!
Note: 2
