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LIGHT AND RAIN – Will ich auch!

Hallo Jan-Eric, stell Dich und Deine Band unseren Leser*innen doch einmal kurz vor.

Ich bin Musiker aus Hessen und seit 2016 mache ich unter dem Namen „Light and Rain“ Singer-Songwriter/Indie-Folk-Musik. Anfang letzten Jahres habe ich gemeinsam mit meiner Live-Band im Tonstudio Bieber in Offenbach ein erstes Album aufgenommen. Die Band besteht aus Carol Ibanez an den Drums, Patrick Bayer am Bass und Dominik Frisch an der E-Gitarre. Ich bin Singer-Songwriter und spiele meist Akustikgitarre. Wir sind eine recht bunte Truppe aus alten Freunden und Bekannten, die über die Freude zur Musik zueinandergefunden haben.

Ihr seid ja im Indie-Folk verhaftet. Was reizt Dich daran? 

Ich mag vor allem den zeitlosen Sound und die Vielseitigkeit des Genres. Das Genre ist sehr facettenreich und lässt sich meiner Meinung nach auch super mit anderen Einflüssen kombinieren, die man auch auf unserem Album ganz gut erkennen kann.

Welche Genre-Größen zählst Du zu Deinen Alltime-Faves und haben Dich entsprechend beeinflusst?

Für mich persönlich war es vor allem die „Bring Me Your Love“ von City and Colour, die bei mir den Wunsch ausgelöst hat: „Hey, solche Songs will ich auch schreiben!“. Aber besonders in den späten 2000er und Anfang der 2010er Jahre sind ja viele unglaublich starke Platten erschienen, die prägend für mich waren: „For Emma, Forever Ago“ von Bon Iver, „Early In The Morning“ von James Vincent McMorrow oder auch „When Lost at Sea“ von The Wooden Sky. Ich bin aber auch großer Fan von Zeug, das eher in die Americana-Richtung geht wie Jason Isbell und Konsorten. Außerdem dann schlägt mein Herz auch noch für The Gaslight Anthem, Dave Hause usw.

Hier kommen also unterschiedliche Sachen zusammen, die mich dazu bewegten, Musik zu schreiben.

Ein Album, inspiriert von den Struggles der Zeit: mentale Gesundheit, Umgang mit Trauer und Verlust und das Erwachsenwerden. Wie bist Du auf diesen roten Faden gestoßen – war das von Anfang an klar?

Das Album ist über Jahre nach und nach gewachsen. Ich glaube, dass z.B. „Lost Brothers“ und „Demons“ zu meinen allerersten selbst geschriebenen Songs gehören. Der rote Faden erstand vor allem dadurch, dass die Songs im Laufe der Zeit und während ich selbst „erwachsen“ wurde, entstanden sind. Deshalb stecken in den Songs vor allem Themen, die Menschen Anfang bis Mitte zwanzig so bewegen: die erste Trennung, depressive Episoden im Studium, die ersten langjährigen Freundschaften, die zu Ende gehen, aber vielleicht auch die erste Beerdigung eines Freundes. Das und noch viel mehr ist mir während der letzten Jahre passiert und natürlich auch in die Songs geflossen.

Wie sind die Pläne in diesem Jahr, wo kann man Euch live erleben?

Das große Ziel, das erste Album zu veröffentlichen, ist nun geschafft. Jetzt freuen meine Band und ich uns vor allem darauf, live zu spielen. Wir sind im April acht Tage in Deutschland auf Tour und haben richtig Bock, in vielen neuen Venues und Städten zu spielen, in die wir es bisher nicht geschafft haben. Ende April dürfen wir dann Mercy Union aus den USA bei ihren Shows in Karlsruhe und Wiesbaden supporten und im Sommer stehen auch schon einige Festivalauftritte an wie z.B. beim Limewood Festival bei Limburg. So kann es meinetwegen das restliche Jahr weitergehen!

Ein besonderer Song ist ja der Song „Lost Brothers“. Zerbrochene Freundschaften, die eigene Neuausrichtung – oder ja, irgendwie auch das Erwachsenwerden. Wir haben Jan-Eric gebeten, diesen Song mit ein paar Linernotes vorzustellen:

Besonders diese Zeile verrät, worum es im Kern in dem Song geht: Langjährige Freunde, die wegziehen, weil sie z.B. ein Studium oder eine Ausbildung angefangen haben oder mit einem Partner oder einer Partnerin woanders neu anfangen wollten. Nach meiner Schulzeit hatte ich das Gefühl, allein in meinem Kaff gelassen zu werden, da ich nicht direkt studieren konnte, wie gefühlt alle anderen.

“We shared the road but parted ways for better ones”

Diese Zeile zielt vor allem auf das Außenseitertum ab. Zu meiner Schulzeit war ich schon ein komischer Vogel, der mit lackierten Fingernägeln und ganz schlimmen Frisuren aus der Reihe tanzte. Ich konnte mit dem Großteil der „normalen“ Leuten nichts anfangen und habe mich damals früh in der Skatepunk- und Emoszene der 2000er wohlgefühlt. Ich war froh, dass ich vor allem durch die Musik Menschen kennenlernen durfte, die ähnlich „anders“ waren. Das verbindet.

“And I still fear these ordinary people See they never had the blues” 

Neben einer kleinen Referenz, die man gerne Springsteen, The Gaslight Anthem, Hot Water Musik oder Alkaline Trio zuschreiben kann, verdeutlicht der Chor am Ende des Songs noch mal, was in meinem Leben oft für neue Freundschaften sorgte: die gemeinsame Liebe zur Musik.

“And I still drive through the night with the radio on”

Vielen Dank für die Einblicke lieber Jan-Eric und viel Erfolg mit dem Album!

Fotocredit: Martin Müller

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