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Learning English Lesson 3: MERSEY BEAT! The Sound of Liverpool

Campino hat jüngst seine Autobiografie („Hope Street“) veröffentlicht. Dabei ist er ziemlich tief in seine eigene halbenglische Familiengeschichte eingetaucht und hat seine Bandkollegen überzeugt. Überzeugt sich nur drei Jahre nach der zweiten Learning English Platte (2017) erneut einem speziellen Thema zu widmen. Diesmal lag es thematisch nahe dass es eine Beatplatte werden musste. Very british. Very Liverpool.

Dass die Platte von Anfang an als Soundtrack und Spaßprojekt gedacht war, und auch von der Band mit einem gewissen Augenzwinkern verstanden werden will beweist schon der Opener.

Shake It, Baby!

Ein kurzes , übertriebenes Räuspern bevor mit „Hippy Hippy Shake“ von The Swinging Blue Jeans eingestiegen wird. Während sich „Slow Down“ der Beatles ziemlich gut eignet um halbwegs im Hosengewand dargeboten zu werden gibt es aber auch ganz gegenteilige Nummern. „Needles And Pins“, im Original von The Searchers, wird ziemlich originalgetreu präsentiert. „Ferry Cross The Mersey“ atmet durch die Gitarrenriffs einen unheimlich melancholischen „From Dusk Till Dawn“-Spirit und man merkt, dass hier eine tiefe emotionale Bindung zu dem Song besteht und es eine Herzensangelegenheit Campinos ist. Es gibt genug rüpelhaft scheppernde Tracks die Tanzbein und Hüfte schwingen lassen als befände man sich im altehrwürdigen Tanzcafe („Shake Sherry“, „Respectable“). Um den – zu der damaligen Zeit – reihenweise in Ohnmacht fallenden Mädels eine Verschnaufpause zu gönnen gibt es mit Songs wie „I Can Tell“ auch einige ruhigere Songs.

Wer halbwegs mit der Musik aus den 60er Jahren – oder auch nur ansatzweise durch den Dirty Dancing Soundtrack sensibilisiert – etwas anfangen kann wird seine Freude an „Learning English Lesson 3: MERSEY BEAT! The Sound of Liverpool“ (JKP) haben. Ein Album das gute Laune versprüht und einen mit lange nicht mehr benutzten Tanzmoves durch die Wohnung tanzen lässt. Gleichzeitig bekommt man in den Linernotes nicht nur den Originalinterpreten sondern auch Informationen zur Geschichte und weiterer Coverversionen von Bruce Springsteen bis hin zu den Ramones serviert. Well Done!

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