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Inhabitants of Corcosa

Der Death-Metal-Untergrund in Deutschland lebt und ist äußerst aktiv. Während sich das geschmackssichere Label FDA Rekotz größtenteils auf junge Bands konzentriert, die dem Old School Death Metal der 80er zugetan sind, gibt es diejenigen Gruppen, die bei ihren Kompositionen moderner geprägt sind. Hackneyed aus dem Schwäbischen sind mit ihrem vierten Longplayer „Inhabitants of Corcosa“ am Start und der Fünfer versteht sein Handwerk, und nicht nur weil er inzwischen einiges an Erfahrung mitbringt. Unser Metalchef Daniel hat sich im Vorfeld ein Loch in seine schon etwas von Geheimratsecken geplagt Metaller-Matte gefreut, daß einmal mehr ein vielversprechendes Heavy-Album aus seiner Heimat kommt. Aber es gibt kein Grund, dem Mann Voreingenommenheit zu unterstellen.

„Inhabitants of Corcosa“ spricht für sich, es growlt und hämmert für sich, besser gesagt. Los geht das Todesmetall-Rennen mit ‚The Flaw Of The Flesh‘, zu dem die Schwaben auch vor wenigen Wochen ein Video veröffentlicht haben. Der Sound ist druckvoll und schick abgemischt und es wird direkt sehr deutlich, was das ganze Album auszeichnet: Es ist moderner, sehr grooviger Vollgas-Death-Metal, der Titel gefällt. Kleines Manko: Einige Songs später folgt mit ‚Now I Am Become Death‘ (sic) ein Titel, der dem Opener in Aufbau und Riffs fast ZU ähnlich ist. Ausgleichender Pluspunkt: Beide Songs gehen voll auf die Zwölf! Zum Durchatmen lassen die fünf Herren jedoch keine Ruhe, denn Song zwei mit dem Titel ‚God’s Own Creation‘ schaltet noch einen Gang hoch. Bei ‚Re-Animator‘ gefallen vor allem die melodischen Background-Vocals. Überhaupt haben die Jungs gesangstechnisch einiges auf dem Kasten, wie ‚Ashfall‘ beeindruckend beweist. ‚In Carcosa (The Yellow King)‘ ist ein sehr stimmungsvoller Song mit einem ruhigen, melodischen Intro, mit einer doomigen Note. ‚The Tightrope‘ beginnt ebenfalls mit einem ruhigen Keyboard-Dreiklang und verleiht dem Song zusätzlich durch einen Hall-Effekt Atmosphäre.

Fazit: Das hier ist ein geradliniges, energiegeladenes Modern-Death-Metal-Album. Es hat Stil, es hat viel Atmosphäre und vor allem tonnenweise schnörkellose Kick-Ass Riffs, Drums und Growls. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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