III: Eternalism – The Psychospherical Chapter
Stellar Master Elite – bei dem Bandnamen weiß man ja schon von vorneherein, wo es langgeht. Das stimmt allerdings nur zu genau 50 Prozent. Die legendäre Combo Thorns, die übertrieben ausgedrückt Mitglieder aus so gut wie jeder etablierten Black Metal Band hatte, gab der Band wohl ihren Namen, denn der mit beste Song auf dem legendären Thorns – Album hörte genau auf diesen Titel – „Stellar Master Elite„.
Damit setzt man die Erwartungslatte schon ziemlich hoch, insbesondere da man zumindest in den Teilen des Albums die Black Metal beinhalten schon sehr in die Richtung dieser Helden schielt – Emperor, Thorns, Satyricon, alte Darkthrone. Der Gesang ist dominiert vom Wechselspiel äußerst exzellenter Growls, die meistens eher tief sind, manchmal aber auch in die Höhe getrieben werden.
Musikalisch bewegt man sich in allen Gefilden des Genres auf hohem Niveau, auch wenn das richtig extreme Blastspeedgerase nur selten auftritt. Die Stücke entfalten ihre Intensität eher über die durch und durch düstere, melancholische Atmosphäre. Und wenn man von Atmosphäre spricht, muß man auch von den zweiten 50 Prozent des Albums sprechen: der Elektronik.
Dabei handelt es sich mitnichten um ausufernde, im Stile von Dimmu Borgir triefend-wabernde Keyboardteppiche, sondern um eigenständige Konstrukte, die, wenn sie für sich stehen würden, eher an SciFi-Soundtracks erinnern. Der Geist von John Carpenter schwebt durch dieses Album und findet seinen vollkommenen Ausdruck im hochspannenden „Perdition Time Loop“, das klingt als würde Johan Edlund von Tiamat über eine Kollaboration von John Carpenter und Juno Reactor Gedichte aufsagen. In diesem Track erreichen Stellar Master Elite fast die Originalität und Absurdität einer Band wie Ulver.
Alben, die nur aus solchen Stücken bestehen, können manchmal sehr anstrengend sein, Stellar Master Elite haben gut daran getan, diese musikalischen Konzepte in ein Black Metal – Album komplett hineinzuweben anstelle es ausschließlich so zu machen. Gleich der nachfolgende Track „Hologram Temple“ verbindet das Extreme des vorherigen Songs mit dem Rest des Albums und findet nach rein elektronischem Beginn wieder in die Black Metal-Spur zurück.
Den Gipfel des doomigen Black Metal findet die Band dann im 15-minütigen „Eternalism“, in dem alle Register gezogen werden – ein absoluter Volltreffer. Stellar Master Elite haben hier ein mitreißendes, intensives und sehr originelles Black-Metal-Album veröffentlicht, das den gern in den In-Medien à la SPON als ach so postig gefeierten Künstlern nicht nachsteht.