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Hospital Handshakes

Rocky Votolatos achtes Studioalbum ‚Hospital Handshakes‘ ist eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite rockt und fließt es sehr gefällig in einem Fluss dahin. Fast möchte man meinen, es ist ein perfektes Radio-Sommer-Album. Doch auf der anderen Seite ist genau das sein Problem. Es sagt weder Muff noch Maff, tut keinem weh und ist in seinen besten Momenten schön zu hören. In den überwiegenden Momenten ist genau das jedoch relativ belanglos. Die Folge ist ein bisschen quälend, da es nichts aufregendes zu entdecken gibt.

Die Gitarren-Riffs wirken alt bekannt, die Songstrukturen sind seit gefühlt Jahrhunderten von Tausenden Musikern auf diese Weise angewandt worden und auch die Stimme ist zwar gut und auf den Punkt, lockt aber auch niemanden hinter dem Ofen hervor. Das macht es verzwickt, denn eigentlich ist es schwer etwas zu zerreißen, was so harmlos und eben doch irgendwie gefällig ist.

Die beiden Opener ‚Boxcutter‘ und ‚The Hereafter‘ sind unaufgeregt nach vorn rockend, dass jedes Mainstream-Radio sie problemlos spielen könnte und der gewöhnliche Autofahrer den Finger im Takt aufs Lenkrad klacken würde. Die zweite Albumhälfte wird dann eher ruhiger, mit einigen Akustiknummern, die auch niemanden verschrecken, aber leider auch nicht wirklich emotional mitreißen.

So bleibt festzuhalten, dass Rocky Voltato in seiner 15 Jahre währenden Karriere als Solo-Künstler ein weiteres Kapitel hinzu setzt, dass aber eher von echten Fans geschätzt werden wird. Einem breiteren Publikum wird es wohl aufgrund der zu gering ausgeprägten Originalität eher verwehrt bleiben.

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