Rulebreaker
Stetigkeit hat einen Namen: Primal Fear. Eine der teutonischsten Power Metal-Bands hat durchweg Alben bester Qualität veröffentlicht und sich in den Charts immer weiter nach oben gearbeitet. So erreichte das letzte Album „Delivering The Black“ mit Platz 13 die höchste Platzierung der Bandgeschichte. Nach der Tour ging es mit Schwung ins Studio, das Ergebnis heißt „Rulebreaker“.
Dass auf dem 11. Studioalbum Ur-Gitarrist Tom Naumann als 3. Saitendehner dabei ist, hört man den Songs durchweg an, denn
die Gitarren erzeugen eine Wucht und Druck, dass hier ein regelrechtes Riff-Feuerwerk abgebrannt wird, das Bassist Mat Sinner einmal mehr ultrafett produziert hat. Allein hiervon wird schon das Maskottchen getragen, dass der Adler auf dem Cover keinen Millimeter die Schwingen bewegen muss, um zu fliegen.
Der Opener „Angels of Mercy“ reißt mit seinen tiefer gestimmten Gitarren und schnellem Grundtempo mit, dazu Zwillingsgitarren, ein hoch gesungener Ohrwurmrefrain und schon haben wir einen der härtesten Tracks der Bandgeschichte.
„The End Is Near“ wuchtet sich ins gleiche Fahrwasser, zeigt wieder runtergestimmte Gitarren, moderne Elemente und einen Strauss feiner Melodien, „Bullets And Tears“ macht den ersten Hit-Hattrick perfekt und präsentiert sich melodischer als die beiden Vorgänger, ohne wesentlich softer zu wirken.
Der Titeltrack drosselt das Tempo und wirft den Hymnenmotor an, inklusive typischer Primal Fear-Leads, „In Metal We Trust“ bedarf eigentlich keiner beschreibenden Worte, Speed, Melodien und Attitüde sorgen für ein eindeutiges Statement.
„We Walk Without Fear“ steht nachfolgend im Kontrast dazu, mystisch und progressiv wird ein vielschichtiger Elfminüter kreiert, der ordentlich Fahrt mit viel Bombast aufnimmt. Klassischer wird es wieder mit „At War With The World“, das erneut die perfekte Symbiose aus Geschwindigkeit und Melodie darstellt.
Einen spannenden Gegensatz dazu stellt das schleppende „The Devil In Me“ dar, während „Constant Heart“ wieder auf bewährte Tugenden setzt. „The Sky Is Burning“ setzt wieder mal die Beweisführung an, welch tolle Balladen die Band auch schreiben kann, definitiv ein weiteres Highlight. Zum Abschluss gibt es dann nochmal mit „Raving Mad“ ordentlich auf die Metal-Mütze inklusive Judas Priest-Screams.
So präsentieren sich Primal Fear wieder mal in Bestform, mit massig Melodien, starken Songs und jeder Menge Härte. Es ist fast schon beängstigend, dass dieses Level für die Band scheinbar ganz normal ist.