hopeisnowhere

Mit ihrem ersten vollen Album betreten Lay Siege die internationale Metalbühne. Eine EP haben die vier Briten schon veröffentlicht, jetzt meldet man sich mit „hopeisnowhere“ (inklusive vermutlich nicht ganz unbeabsichtigtem Wortwitz) und dem frisch ernannten Frontmann Carl Brown zurück. Offiziellen Informationen zufolge soll die neue Scheibe eine Mischung aus Metalcore und Metal liefern. Schauen wir mal.

Es beginnt episch. Der Opener ‚Irebot‘ präsentiert sich ziemlich gewaltig und will spontan in keine etablierte Schublade passen. Das Tempo ist noch relativ behäbig, doch das regelt sich spätestens beim zweiten Song ‚Glass Veil‘. Man denkt zunächst an zügigen Metalcore, wird aber auch hier überrascht. Im Verlauf des Albums wird das flotte Geschredder immer wieder von Offbeat-Parts durchbrochen, die nicht, wie befürchtet, das Tempo rausnehmen, sondern noch viel mehr zum zünftigen Haareschütteln einladen. Respekt! Nach diesem Muster geht es weiter. Tight gespielte Songs und eine sehr gute Produktion, die alles druckvoll auf die heimische Anlage bringt und jedes Instrument klar erkennen lässt. Klassische Melodien gibt es zumindest im Hinblick auf den Gesang keine. Das mag manche Metallerherzen erfreuen, die sich bei allzu vielen Metalcorehymnen mit harten Strophen und poppig-cleanen Refrains zusammenkrampfen, kann aber auch, während elf Titel am Stück durchlaufen, ein bisschen eintönig wirken. Immerhin wird direkt in der Mitte mit dem Track ‚hopeisnowhere‘ eine Atempause eingelegt, in der unverzerrte Gitarren und ein beinahe jazziges Schlagzeug zum Ausruhen einladen. Ansonsten unterscheidet sich die Mehrheit der Titel leider nur wenig voneinander. Vergleichbares mag man schon gehört haben, also lieber nicht auf die Neuerfindung des Rades hoffen. Live macht das Ganze sicher eine Menge Spaß, zum immer-wieder-Anhören begeistert es leider nicht genug.

geschrieben von Michael Seiler)

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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