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Heaven’s Too Good For Us

True Love ist eine 2013 gegründete Melodic-Hardcore-Band aus Detroit, die in vielerlei Hinsicht an die legendären Give Up The Ghost erinnern. Die Aufmachung der Cover, der rabiate Stil, der kaum einen Moment zum Luft holen lässt, insbesondere aber die kreischige Stimme von Sänger Dominic Vargaz, der so frappierend nach Wes Eisold klingt, dass man schon fast an dieselbe Identität glauben könnte. Bisher erschienen die EPs ‚A Floral Note‘ und ‚New Young Gods‘. Am ersten Juli folgt nun der Langspieler ‚Heaven’s Too Good For Us‘, mit dem die Jungs auf dem Bostoner Label Bridge 9 ihr Debüt feiern. Allerdings bezieht sich das ‚lang‘ in ‚Langspielplatte‘ hier in erster Linie auf die Anzahl der Songs und weniger auf die Gesamtspielzeit von etwas über einer Viertelstunde. Gegenüber dem Vorgänger haben True Love an einigen Stellen ein wenig das Tempo rausgenommen und dafür eine Portion Tough-Guy-Hardcore draufgelegt. So klingt ‚Heaven’s Too Good For Us‘ wie der Bastard von Give Up The Ghost und Expire.

Wie ein Güterzug, der mit Höchstgeschwindigkeit auf einen zurast, beginnt das Album mit quietschenden Gitarren und knüppelt einem danach sogleich ein Schlagzeug-Stakkato in den Schädel, das sich gewaschen hat. In guter alter Hardcore-Manier brauchen True Love für den Auftakt keine volle Minute. ‚Out In The Streets Pt. 1‘ stammt noch von der ersten EP und so erstrahlt hier alter Stil in neuem Klang. Das gleiche gilt für ‚Midnight People‘ und ‚Chained Melody‘. ‚Kill For That‘ wird in der zweiten Hälfte zu einem regelrechten Hardcore-Brett in der Machart der alten Your-Demise-Songs oder ähnlicher Kaliber. Bei ‚Stay True‘, dem letzten Titel des Albums, klingen Bands wie Rotting Out oder Turnstile durch. Letztere nicht zuletzt, da dessen Sänger Brendan Yates seine Stimme einbringt. Eine rasante Geschwindigkeit, gekonnte Tempowechsel, und der hysterische-angepisste Gesang von Vargaz prägen die neue Scheibe von True Love.

Durch die weniger melodischen Einflüsse in ‚Heaven’s Too Good For Us‘, ziehen True Love mit den oben genannten Bands gleich und zeigen sich somit noch mehr von ihrer aggressiven Seite. Das machen sie zwar keinesfalls schlecht, allerdings verliert sich die Band damit ein bisschen im derzeitigen ‚Mainstream‘ des Bridge-9-Hardcore. Der frühere Sound war etwas kompromissloser und individueller. Man findet ihn bei den drei Songs, die von ‚A Floral Note‘ übernommen wurden, obwohl der Grund dafür nicht so ganz nachvollziehbar ist. Ohne die Titel hätte es wohl nicht zur LP gereicht. Langweilig ist das Album trotzdem nicht, sondern unterhält über die ganze (kurze) Spieldauer von 17 Minuten mit brachialen Gitarrenriffs und treibenden Schlagzeugrhytmen. Wer auf zünftigen Hardcore steht und mit den anderen Bands des Labels vertraut ist, greift hier nicht daneben. Eine Prise mehr Originalität hätte dem Album jedoch nicht geschadet.

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