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From Voodoo To Zen

Die polnischen Post-Rocker Tides From Nebula melden sich mit ihrem fünften Studioalbum zurück. „From Voodoo To Zen“ (Long Branch Records/SPV) fügt ein neues Highlight zum Output dieser außergewöhnlichen Band hinzu. Dabei geht es auch weiterhin rein instrumental zu, wenn uns Gitarrist Adam Waleszynski und seine Kollegen mit insgesamt sieben Tracks auf besagte Reise vom Voodoo zum Zen mitnehmen, die sich musikalisch im geschickt ausgeloteten Fahrwasser zwischen Progressive- und Post-Rock bewegt.

Das Quartett aus Warschau setzt dabei die Entwicklung der letzten Alben konsequent fort. Breite Soundwände werden durch druckvolle Gitarren und tragende Keyboard-Flächen aufgebaut, hin und wieder dominieren die knackigen Riffs wie in ‚Ghost Horses‘, dann wird es wieder getragener und sphärisch, so zum Beispiel im weiteren Highlight ‚The New Delta‘, das Assoziationen an die Landsleute von Riverside erweckt. Gitarrenwände, elektronische Ambient-Klänge, düster wallende Soundwände – die typischen Post-Rock-Zutaten werden gekonnt miteinander verschmiedet und bilden ein stimmiges Ganzes, das am Stück und in Ruhe genossen werden will. Dabei drängen die Elektroparts teilweise die Gitarren etwas zu sehr in den Hintergrund- zumindest für den eher saitenorientierten Rockfan.

Mit diesem Trip zeigen Tides From Nebula, dass wirklich starke Genrebands aus Polen kommen und sich weltweit messen lassen können. Fans der deutschen Kollegen von Long Distance Calling, mit denen man Tides From Nebula zweifelsohne vergleichen muss und darf, dürften sich hier ebenfalls ausgesprochen heimisch fühlen. Gefühlt geht es bei den Polen sogar noch etwas abwechslungsreicher, melodischer und filigraner zu, auch bedingt durch die elektronischen Parts und Keyboard-Soli, die bei den Münsteraner Kollegen natürlich komplett fehlen. Der Weg vom Voodoo zum Zen ist steinig, wild verschlungen und erklimmt ungeahnte Höhen mit einer ganz hervorragenden Aussicht.

 

Tides From Nebula bei Bandcamp

Tides From Nebula – Offizielle Facebookseite

Long Branch Records

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