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ENFORCED – War Remains

Was wird unser Vermächtnis sein, wenn es die Menschheit nicht mehr gibt? Was wird auf unserem Grabstein stehen? Wahrscheinlich etwas wie: „Sie haben sich bekämpft bis zum Letzten. Ruhet im Krieg.“ Unsere Hinterlassenschaft wird Tod, Zerstörung und Leid, mit einem Wort „Krieg“ sein. So sehen es die US-Thrasher Enforced auf ihrem dritten Longplayer „War Remains“ (Century Media), der mit der Gnadenlosigkeit und Brutalität einer bewaffneten Auseinandersetzung über uns hinweg fegt, um uns dann am Boden liegend zurück zu lassen.

In 34 Minuten fährt das Quintett aus Richmond zehn schwere Geschütze auf, die einzig Schutt uns Asche hinterlassen. Wie passend zum derzeitigen Umgang der Menschen miteinander. Nichtsdestotrotz ist „War Remains“ ein brachiales Werk, um eine gewalttätige Zeit widerzuspiegeln. Die Mischung aus schonungslosem Old School Thrash Metal, schwer groovenden Heavy Metal und energiegeladenen Hardcore-Anleihen versprüht ein eruptives Feuerwerk aus Wut und Endzeitstimmung. In den schnellen Passagen sehen Enforced schon verdammt gut aus, aber wenn sie durch die Songs stampfen wie eine tonnenschwere Kampfmaschine aus einem Science Fiction-Film, dann kommen einem Gedanken an die übermächtigen Bolt Thrower in den Sinn.

Am Ende ist alles Krieg

Enforced brauchen nicht lange, um ihre Offensive in Gang zu bringen. Blitzartig gehen sie in den Angriff über, walzen alles nieder, was ihnen in den Weg kommt und ehe einer sich versieht, ist man dem beängstigend anmutenden Schlagkraft der Amis erlegen. Kaum mehr als vier Minuten benötigen sie, um einem Sieg davon zu tragen, manchmal auch nur knappe zwei Minuten. So etwas nennt man unbarmherzige Effektivität. Der Gnadenstoß versetzt einen der scharfe und mitleidlose Sound, der, auf „elf“ gedreht, reihenweise Köpfe explodieren lässt. Wer sich nach einem Durchlauf nicht eingeschüchtert in eine Ecke verkrochen hat, dem muss das Lebenslicht bereits entglitten sein.

„War Remains“ ist mit Nichten ein Werk aus einer vergangenen Zeit, sondern steht als die Antithese zum seelenlosen, trendigen Schickimicki-Thrash Metal voller Kraft und Tatendrang dar. Ein fieser Song wie ,Starve‘ ist die Essenz aus der sich Thrash Metal nähren sollte, nämlich aus einem Verständnis aus Ehrlichkeit, Authentizität, Unabhängigkeit und dem Mut, so richtig drauf zu hauen. „War Remains“ ist ein Monster von einem Album!

Bewertung: 1

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