Eine Achterbahnfahrt bei Whiskey Soda – Andres Highlights 2020
Redakteur Andre ist seit Anfang des Jahres Teammitglied bei Whiskey Soda. In diesem verrückten Jahr hatte auch er einige Highlights.
Was für ein Jahr! Ich wurde bei Whisky Soda aufgenommen und habe ein tolles sympathisches Team kennengelernt. Super Unterstützung von Anfang an. Ich habe mich sofort wohl gefühlt bei dem Haufen. Voller Tatendrang ging es in die Planungen für das Jahr. Breeze, Bang Your Head und ein paar andere Festivals. Der Konzertkalender wuchs beständig. Es wurde mir die Möglichkeit eröffnet, Kiss zu knipsen, Kiss!!! Ein Traum drohte, wahr zu werden. Natürlich habe ich auch in der Vergangenheit viel geknipst und die ein oder andere große Band vor der Linse gehabt. Aber bitte! KISS! Eine Band, mit der ich neben AC/DC groß geworden bin. Es kam dann etwas anders.
Klar, auch Ende 2019 war da was von einem Virus zu lesen. Aber das war doch sooo weit weg. Asien, das wird doch hier nicht ankommen, niemals!. Nun, der Verlauf mit all seinen Einschränkungen ist bekannt. Es kam vieles anders als geplant. Aber wie Kollege Dominik es in seinem Jahresrückblick schon geschrieben hat, es war nicht alles schlecht.
Das letzte Konzert vor Corona Welle eins: Rock meets Classic in Nürnberg
7.500 Besucher in der Nürnberger Arena, mein zweiter Einsatz für Whiskey Soda. Es zeichnete sich im Vorfeld schon ab, dass uns ein Virus namens Corona das Leben etwas schwer machen könnte. Das die Auswirkungen jedoch so drastisch werden, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Er war ein großartiger Abend mit Alice Cooper als Headliner. Eine Rückschau auf den Abend findet Ihr hier.
Meine Entdeckung 2020: Torrential Rain
Glück ist, wenn Chefredakteur Daniel eine Sprachnachricht hinterlässt. Es würde eine Band in Nürnberg geben. Torrential Rain heißen die. Ich solle mal schauen, ob wir die für ein Interview bekommen. Torrential Rain? Nie gehört! Also, Bildungslücke geschlossen. Youtube durchsucht, auf „Home Alone“ und „Strung Out“ gestoßen. Verdammt, was ist da bisher an mir vorbeigegangen? Gut, es ist nicht meine präferierte Richtung. Aber in diesem Fall war der oft strapazierte „Blick über den Tellerrand“ sehr positiv für mich. Was als Interview-Anfrage begann, ist mittlerweile eine „Liebe“ geworden. Während viele Bands in diesem Jahr am Stock gingen, haben die vier Jungs ihre Arschbacken zusammengekniffen und das beste aus der Situation gemacht. In wenigen Tagen erscheint die vierte Single, die Torrential Rain in diesem Jahr produziert hat. Eindrücke vom „Def Ears“-Videodreh könnt Ihr hier nachlesen.
Mein Album des Jahres: AC/DC- PWR UP
Sechs Jahre sind seit dem letzten Album vergangen. Michael hat in seinem Review geschrieben, dass es eine gute und eine schlechte Nachricht zu dem Album gibt: Die gute: „PWR UP“ klingt wie AC/DC. Die schlechte: „PWR UP“ klingt wie AC/DC. Damit ist eigentlich alles schon gesagt. Sänger Brian Johnson konnte dank neuer Hörgeräte am Album mitwirken. Dies war gut so! Für mich funktioniert ein AC/DC-Album nur mit Brian, Bon Scott mal außen vorgelassen. Natürlich muss ich mich daran gewöhnen, dass die Helden meiner Jugend älter werden und wie Ronnie oder Lemmy irgendwann nicht mehr unter uns weilen. Umso mehr habe ich mich über „PWR UP“ gefreut, hat es mich doch an meine guten alten Zeiten erinnert. AC/DC hat schon schlechtere Alben veröffentlicht.
Das erste Konzert nach langer Zeit – Dritte Wahl in München
195 Tage oder 4680 Stunden oder gar 280.800 Minuten sind seit meinem letzten Konzert im März vergangen. Ein Kribbeln am ganzen Körper und eine kindliche Freude machen sich während der knapp zwei Stunden Fahrzeit nach München breit. Endlich wieder Livemusik! Ich treffe auch Nana mal wieder, die ich auf dem Breeze 2019 kennen gelernt habe, als meiner einer noch für ein andere Mag unterwegs war. Sie sorgt am heutigen Abend für tolle Bilder. Die Rostocker Punker spielten Corona-bedingt vor 400 Fans, die an Biertischen saßen. Es war ein sehr ungewöhnlicher, dennoch wundervoller Abend. Das Review weckt noch einmal Erinnerungen.
Das Konzert mit den wenigsten Besuchern – Thundermother
Bist Du auf der Suche nach Adrenalin? Magst Du es, Pläne komplett über einen Haufen zu werfen und bist bereit, von jetzt auf gleich alles neu zu organisieren? Bist Du flexibel? Willkommen bei Whiskey Soda!
Die schwedische Hardrock-Hoffnung versucht erneut, Ihre „Heat Wave“-Tour fortzusetzen. Immer wieder gab es Corona-bedingte Unterbrechungen. Jetzt aber scheint alles unter einem guten Stern zu stehen. Der Platz auf der Gästeliste für die Würzburger Posthalle wurde bestätigt, der Photopass geht klar. Die Zusammenarbeit mit der Agentur wieder einmal zuverlässig und professionell. Doch dann nähert es sich wieder. Aus der Ferne hört man noch leise aber deutlich „lock down“. Was nun? In weiser Voraussicht hatte ich mich ja schon für das Konzert in Würzburg entschieden, da ich schon mit einer Absage für das Dezember-Konzert in meiner Nürnberger Heimat gerechnet habe. Nun stand aber auch Würzburg auf der Kippe.
Also, einmal kurz schütteln und neu planen. Heute ist Freitag. Thundermother spielt Samstag in Donauwörth. Es werden Mails geschrieben, auf Antworten gewartet. Die Spannung steigt, die Zeit verrinnt. Dann kommt der Anruf von „Double“ Wanke, Inhaber der Location in Donauwörth. Ich bekomme noch einen der wenigen Plätze im „Doubles Starclub“. Mittlerweile wurde die Besucherzahl auf 50 begrenzt. 50 Besucher! Da dies mein letztes Konzert in diesem Jahr sein könnte wird noch schnell ein Zimmer gebucht. Ich möchte einfach nicht mehr zurückfahren, auch mal 2,5 statt 1 Bier trinken.
Das Konzert selbst war dann wirklich der Hammer. Thundermother hat allen Anwesenden einen wundervollen Abend geschenkt. Details dazu gibt es in meinem Review. Das mit dem Zimmer war im Nachhinein eine sehr gute Idee. Es wurde ein langer feuchter Abend in sehr geselliger Runde. Von den Kopfschmerzen werde ich noch meinen Enkeln erzählen. Übrigens, das Würzbug-Konzert ist dann auch dem Virus zum Opfer gefallen. Also, alles richtig gemacht. Eine nüchterne Zusammenfassung der Show könnt Ihr hier nachlesen.
Photo Credit: Andre Schnittker
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