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Reluctant Hero

Killer Be Killed ist eine Supergroup. Die gab es irgendwie schon immer, und im Gegensatz zu den superstarüberladenen Filmvehikeln der 70er und 80er Jahre bei denen die Schauspieler immer versucht haben sich gegenseitig auszustechen, nur um hinterher dann einen zutiefst schlechten Film produziert zu haben, schaffen es Metaller meistens, ihre Egos aus dem Spiel zu halten. Daher sind viele Supergroups nicht nur Ansammlungen guter Musiker, sondern meistens führt das gemeinsame Musizieren zu einem hörenswerten Ergebnis.

Bei Killer Be Killed musizieren zusammen: Max Cavalera (Sepultura & Co. … ja, drei Bands sind wohl nicht genug); Greg Puciato (The Dillinger Escape Plan); Troy Sanders (Mastodon) und Ben Koller (Converge).

Aus Hardcore, Punk, Doom, Thrash und Sludge wird…. Ja was genau? Auf jeden Fall grandiose Musik. Man erkennt die Herkunft der Musiker haargenau, die Songs sind perfekt durchstrukturiert, sie sezieren einem die Gehörgänge wie glühende Skalpelle. Es rockt, es thrasht, Metalcore, mal langsam, mal schnell. Die verstärkte Teilnahme am Songwriting von Mastodon-Mastermind Troy Sanders wird insbesonders bei einem Song wie „Left Of Center“ und dem fast Gothicore-Qualitäten zeigenden Titeltrack deutlich. Insgesamt gibt es nur Hits auf dem Album, egal ob nun langsamer oder nackenbrechend.

Das Spannendste an Killer Be Killed sind aber die drei gleichberechtigten Sänger. Dies könnte dazu führen, dass bestimmte Stücke einen der Sänger highlighten, dann verschiedene Songs sehr unterschiedlich klingen und das Album dadurch auseinanderbricht. Das Gegenteil ist hier aber der Fall. Alle Sänger bekommen dieselben Ausdrucksmöglichkeiten, die Tracks sind wie aus einem Guß.

Hier haben musikalische Schwergewichte ein Album aufgenommen, das seinesgleichen sucht. Egal ob man nun den Grunge, dem Metalcore, dem Doom oder dem klassischen Heavy Metal zugeneigt ist – dieses Album ist eine Vollbedienung für jeden. Über die technischen und gesanglichen Fähigkeiten der Protagonisten muss nichts gesagt werden. Dass die Jungs herausragend zusammenarbeiten können und dies dann auch umsetzen – das ist dagegen nicht unbedingt selbstverständlich. Wer die aktuellen Alben der jeweiligen Bands nicht mag (Sepultura….) sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren – „Reluctant Hero“ ist besser als jedes Album der Ursprungsbands. Das ist glasklares Top 5 Material und ein Must Buy 2020.

 

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Ein Kommentar

  1. Also, ich finde das Album komplett orientierungslos, hat keinen roten Faden. Der projektcharakter ist offensichtlich. Und dass Max live so gut wie kaum noch singen kann, ist kein Geheimnis. Schon das erste Album war überflüssig und überbewertet.

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