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DON’T SLEEP – See Change

Dave Smalley ist ein Tausendsassa in Sachen US Hardcore Punk. Nach (maßgeblichen) Mitgliedschaften in den Kapellen DYS, Dag Nasty, ALL und Down By Law gründete er kurz vor einigen Jahren seine aktuelle Formation Don’t Sleep, mit der er kurz vor Pandemiebeginn das viel beachtete „Turn The Wide“ veröffentlichte. Trotz massiver Ausbremsung durch Corona, hat das Quintett die Flinte nicht ins Korn geworfen, und sich stattdessen aufgemacht, neue Songs zu schreiben, die nun im neuen Werk „See Change“ vorliegen.

Los geht es direkt mit einem ordentlichen Schlagzeug-Gewitter und fetten Riffs auf „Harrisburg Graves“. Wie es sich für einen ordentlichen Punk-Hammer gehört, ist nach zweieinhalb Minuten Schluss und es ist alles gesagt, was übrigens für fast alle der neun Tracks gilt. „Promise Made“ erinnert von der Grundmelodie und dem Gesang ein wenig an das legendäre „Pet Sematary“ der Ramones. „Dead On The Inside“ fängt mit einem satten Metall-Sound an, und anders, als der Titel vermuten lässt, brüllt Smalley im Chorus lauthals „Alive“, die insgesamt am wenigsten punkigste Nummer auf der Scheibe.

Exakt zur Halbzeit ist man ein wenig irritiert, Text und Melodie hat man doch schon mal irgendwo gehört? Auch der Gesang kommt irgendwie seltsam bekannt vor. Beim Refrain „Running Down A Dream“ hat man es dann: Klar, Tom Petty, dessen Stimme hier auf eine verrückte Art passend nachgeahmt wird, ohne einen langweiligen Abklatsch zu fabrizieren. Nein, durch das völlig eigene Arrangement machen die Jungs hier ihr ganz persönliches Lied daraus. Wie es zu genau dieser Auswahl kam, erzählt Dave uns übrigens in einem Interview, das Ihr wenigen Tagen bei Whiskey-Soda.de lesen könnt!

Es folgen noch weitere Knaller, bevor mit „Time To Fight“ nach gerade einmal 24 Minuten die Messe bereits gelesen ist.

Die CD-Version enthält noch acht weitere Titel, die auch allesamt hörenswert sind, aber nicht zum eigentlichen Album gehören und auf deren Besprechung wir hier verzichten. Klar, erfinden Don’t Sleep den Punk nicht neu, und auch die ein oder andere Idee hat man im Œuvre von Herrn Smalley schon mal so, oder so ähnlich gehört – wer hätte das auch anders erwartet. Es gibt aber eine knappe halbe Stunde lang derbe auf die Fresse, und wer auf gutgemachte Drei-Akkord-Hymnen, allerdings mit hoher handwerklicher Kompetenz, statt nur langweiliger Schrummel-Gitarren steht, sollte hier unbedingt reinhören.

Note: 2-

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