Don’t Do It Donnie/The Scream
23 Jahre mussten wir auf knapp 2 Minuten neue Musik von Sacred Reich warten. Dank der regelmäßigen Festival-Auftritte der Thrash-Metal-Legende in den letzten Jahren ist der Hunger nach neuen Songs kaum noch auszuhalten. Und dann gibt es satte 2 Minuten.
Hin und her gerissen zwischen überschwänglicher Euphorie und maßloser Enttäuschung, läuft ’Don’t Do It Donnie‘ bestimmt schon zum zehnten Mal. Der Songs ist gut, aber zu kurz. Viel zu kurz. Wir wollen mehr Sacred Reich!
Sehr Hardcore-lastig, also gradlinig und geradeaus, mit einem kurzen Midtempo-Part kommt der Comeback-Song aus den Boxen gepfeffert. Vom Sound und der Struktur her könnte ’Don’t Do It Donnie‘ vom 1993er-Album ”Independence“ stammen, was mit Sicherheit am alten und wieder neuen Schlagwerker Dave McClain (ex-Machine Head) liegt. Dieser trommelte schon auf ”Independence“ und auch dem letzten Album der Jungs aus Phoenix. Von Thrash Metal kann man aber nicht sprechen, dafür bringt der Song eine gehörige Portion angepisste Energie rüber. Was immer man von einem neuen Sacred-Reich-Song erwartet, er ist nicht überragend, aber typisch, eingängig und steigert die Vorfreude auf das komplette Album bis zur Schmerzgrenze.
Und dann ist da noch ein Song der Crossover-Amis von Iron Reagan, der mehr oder weniger im Ohr hängen bleibt. Eher weniger. ’The Scream‘ ist einfach zu schablonenhaft, um die notwendige Power, die ein Hardcore-Song braucht, abzuliefern. Just another hardcore-song. That’s all.
Wegen des erhobenen Zeigefingers in Richtung Donnie und dem klassischen Crass-Artwork, nur andersherum, schwarz auf weiß, lohnt sich der Sieben-Zoller. Im August gibt es dann die Vollbedienung.