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Dead Shores Rising

Deserted Fear aus Thüringen legten mit ihrem Death Metal irgendwo zwischen Modern und Oldschool vor allem in den letzten 2 Jahren nur eine Richtung vor: Steil nach oben! Das dritte Album der drei supernetten und witzigen Jungs erscheint beim neuen Label Century Media und überrascht mit einem aufpolierten Sound, der zunächst etwas irritiert, weil man ihn von der Band so nicht kennt. Das ist allerdings kein Wunder, denn für Mix und Mastering war dieses Mal niemand anderer als Mr. Dan Swanö verantortlich. Mit ihrem Debüt sowie dem 2014er-Werk „Kingdom of Worms“ war das talentierte Trio beim brandenburgischen Label FDA Records heimisch – und die Alben hat einen (sehr sympathischen) etwas kantigeren, rauheren Sound. „Mehr Underground“ sozusagen. „Dead Shores Rising“ hat einen fetteren, moderneren und professionelleren Sound das ist keine Kritik per se, sondern einfach eine deutliche Veränderung im Gesamtbild. Doch wie sind die Songs? Die sind tatsächlich klasse wie eh und je. Melodiös, hart und mit einer grinsenden, selbstbewußten Verbeugung in Richtung der großen Vorbilder.

Der Einstieg ins Album ist bereits ein Knüller. Ein kurzes, symphonisches Intro steigert sich bedrohlich – dann gibt’s mit ‚Fall of Leaden Skies‘ gnadenlos straight in die Fresse. Ein grooviges, fettes Riff und auch bei den Drums kann man erst mal nur „wow!“ sagen. ‚The Edge of Insanity‘ ist verspielt, ohne allzu verschnörkelt zu sein. Geradlinigkeit ist immer noch Trumpf bei Deserted Fear und „verspielt“ bedeutet beileibe nicht weich. Frontmann Manuels Organ scheint nochmals etwas gereift, die Growls kommen routiniert und wohlklingend-derbe auf die Ohren. Kein Wunder, die Jungs waren in den zwei Jahren seit dem Vorgänger aktiv und haben sind im Sinne der Band auch vom heimatlichen Eisenberg in die nächstgelegene Metropole Jena umgezogen. Vor ‚Towards Humanity‘ gibt’s nochmal einen instrumentalen ‚Interlude‘ ähnlich dem Intro. Ein nächster Höhepunkt ist ‚The Carnage‘, bei dem einmal der volle, professionelle Sound zu loben ist. Der wäre natürlich nichts ohne die entsprechenden Riffs, die Manuel und Fabian bei diesem Schlachtfest zuverlässig liefern.

Apropos „Schlachtfest“, dieser Ehrentitel trifft auf das komplette Album zu. Kein einziger Ausfalls, nur hochwertige, geradlinig-moderne Death-Metal-Songs. Obwohl das dritte Werk der Thüringer neun vollwertige Songs plus die Instrumentals hat, ist es recht kompakt geworden. In diesem Fall ist das aber ebenfalls als Kompliment gemeint. Kurz, knackig und ein Monster ist „Dead Shores Rising“ geworden. Die Special Edition des Albums wartet zudem noch mit zwei Bonustracks auf, bei dem unter anderem Thomas Lindberg von At the Gates einen Gastauftritt hat. Das erste Metal-Highlight des neuen Jahres, und dazu noch aus Good Old Germany. Folgerichtig unser Album des Monats.

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