Langsam erholt sich der Punk aus seiner Midlife Crisis. Ob aufsässige Newcomer oder anhaltender Retrotrend - 2014 war wie ein perfekt sitzender Iro: Aufrecht und bunt.

Im Deutschpunk setzte sich die Comeback-Welle fort. Mit Hass und Terrorgruppe wollen es wichtige Bands der 1990er wieder wissen, haben neue Platten aufgenommen und touren durch die Lande. Als würde man 15 Jahre in die Vergangenheit versetzt, sorgten Minifestivals wie etwa das Teenage Warning im November in Leipzig für Déjà-vu-Erlebnisse (Slime, Hass, Fuckin‘ Faces…).
Alle, für die das noch keinen Höhepunkt darstellte, bekamen spätestens mit dem zweiten Release von CJ Ramone glasige Augen. Dessen Label-Zuhause Fat Wreck versorgte Punkrock-Fans auch in diesem Jahr verlässlich und zufriedenstellend, was Alben von Banner Pilot, Lagwagon und NOFX einschloss und uns nicht zuletzt, nach siebenjähriger Pause, überzeugendes neues Material der Mad Caddies bescherte.
Das Fazit zum Jahresende fällt also durchaus zufrieden aus. Oder mit anderen Worten:
Da ist für jeden was dabei, da freut sich Jung und Alt, da pogt der Vater mit dem Sohne.
wichtige Entdeckungen:
xBomb Factory – ‚No‘
Plague Vendor – ‚Free To Eat‘
Karies – ‚Seid umschlungen, Millionen‘
das hinterließ bleibende Eindrücke:
Against Me! – ‚Transgender Dysphoria Blues‘
Alte Sau – ‚Alte Sau‚
Only Crime – ‚Pursuance‘
kann man hören, aber die alten Sachen sind einfach Klassiker (sagt die Mutti):
Hass – ‚Kacktus‘
Terrorgruppe – ‚Inzest im Familiengrab‘
das musste nicht sein:
ASTPAI – ‚Burden Calls‘
Buster Shuffle – ‚Naked‘
Rancid – ‚Honor Is All We Know‘